Am härtesten trifft die Rentenreform die Bauern, wie es übereinstimmend in griechischen Medienberichten heißt. Bislang zahlen sie nur sieben Prozent ihres Einkommens für ihre Rentenversicherung. Dieser Beitrag soll bis 2019 stufenweise auf 20 Prozent erhöht werden.
Alle Rentenkassen sollen zudem in einer großen Dach-Rentenkasse vereinigt werden. Der Vorschlag muss noch von den internationalen Geldgebern genehmigt und im Parlament abgestimmt werden.
Regierungschef Alexis Tsipras hatte in den vergangenen Tagen die Rentenreform wiederholt als absolut notwendig bezeichnet. Anderenfalls würden die Rentenkassen schon in fünf Jahren keine Renten mehr auszahlen können, sagte Tsipras im griechischen Fernsehen (ERT). Regierungssprecherin Olga Gerovasili versuchte, die Rentner zu beruhigen: 2018 werde die Wirtschaft wieder wachsen und dann könnten auch die Renten wieder angehoben werden, hieß es in einer Erklärung.
Die gesamte Opposition lehnt die geplanten Reformen ab. Die entscheidende Abstimmung über das Reformgesetz soll - falls es von den Gläubigern genehmigt wird - Anfang Februar stattfinden, hieß es aus Regierungskreisen. Tsipras Links-rechts-Koalitionsregierung hat eine hauchdünne Mehrheit von 153 Abgeordneten im Athener Parlament mit 300 Sitzen.
Auch die Gewerkschaften laufen Sturm. Es gibt bereits Pläne für umfangreiche Streiks Ende Januar, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Kreise des größten Gewerkschafts-Dachverbandes des privaten Bereichs (GSEE).
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