Thailand sucht nach Alternativen für ukrainische Panzer

  05 Januar 2016    Gelesen: 991
Thailand sucht nach Alternativen für ukrainische Panzer
Hochrangige thailändische Beamte sind äußerst besorgt wegen der Verzögerung der Lieferungen von ukrainischen Kampfpanzern des Typs T-84 Oplot, berichtet das Magazin The Diplomat. Deswegen sei es wahrscheinlich, dass Bangkok den Deal mit Kiew absagt.



Die Verzögerung bei den Lieferungen von ukrainischen Panzern T-84 Oplot zwinge Thailand, nach anderen Varianten zu suchen. Als Alternative würden unter anderem Kampffahrzeuge russischer und chinesischer Produktion in Betracht gezogen.
Die Ukraine hatte im September 2011 mit Thailand einen Vertrag über die Lieferung von 49 Panzern des Typs T-84 geschlossen. Die Kampffahrzeuge des ukrainischen Unternehmens „Ukrspezexport“ mit einem Gesamtwert von 240 Millionen Dollar hätten von 2011 bis 2014 geliefert werden sollen. Doch bis Ende 2015 bekam die Königsarmee Thailands nur zehn Panzer zugestellt. Diese Verzögerungen haben bei hochrangigen Beamten Bedenken hervorgerufen, heißt es in dem Artikel.
Obwohl Vertreter von „Ukrspezexport“ behaupten, sie würden Anfang 2016 weitere fünf Panzer liefern, teilen Quellen des Magazins mit, dass Bangkok den Deal absagen könnte.
„Dafür spricht unter anderem die Bildung einer neuen thailändischen Sonderkommission, die alternative Varianten für die ukrainischen T-84-Panzer prüfen soll. Nach Angaben thailändischer Medien prüft das Komitee zwei Modelle – russische Panzer vom Typ T-90 oder Kampffahrzeuge aus chinesischer Produktion VT-4/MBT-3000. Sowohl die russischen als auch die chinesischen Modelle sind eine Weiterentwicklung der sowjetischen T-72-Panzerfamilie und haben eine 125-mm-Glattrohrkanone als Hauptbewaffnung“, heißt es in dem Artikel.


The Diplomat zufolge verkaufte Russland 1297 Panzer zwischen 1992 und 2013, während China im gleichen Zeitraum nur 461 Kampfahrzeuge veräußerte. „Vor dem Hintergrund der Konkurrenz zwischen Russland und China gab die Ukraine ihre Pläne bekannt, die Produktion zu aktivieren und ab 2016 jährlich 120 neue Panzer des Typs T-84 herzustellen“, heißt es weiter.
Im September 2015 hatte der stellvertretende Generaldirektor des russischen Rüstungsbauers Uralwagonsawod, Alexej Scharitsch, erklärt, dass Thailand großes Interesse an Militärtechnik aus russischer Produktion hat. Scharitsch zufolge besuchte eine thailändische Delegation Nischni Tagil im mittleren Ural nördlich von Jekaterinburg, wobei das Rüstungsgeschäft ebenfalls Thema der Gespräche war.



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