Ryanair spürt die Streikfolgen

  22 Oktober 2018    Gelesen: 1014
Ryanair spürt die Streikfolgen

Schmerzhafte Zwischenbilanz bei Ryanair: Die irische Fluggesellschaft verzeichnet zum ersten Mal seit fünf Jahren eine rückläufige Entwicklung beim Gewinn. Die Gründe für den ungewohnten Rückgang sieht Ryanair-Chef O'Leary auch bei den Streiks seiner Mitarbeiter.

Der Billigflieger Ryanair muss den ersten Ergebniseinbruch seit fünf Jahren hinnehmen. Der Gewinn sank im ersten Geschäftshalbjahr um 7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Dublin mitteilte. Als Gründe für die Entwicklung in der geschäftlich besonders wichtigen Sommersaison (April bis September) nannte Ryanair die Auswirkungen der Streiks, hohe Kerosinpreise, geringere Ticketpreise und Ersatzzahlungen wegen der EU-Fluggastrechte. Aus den gleichen Gründen hatte Ryanair bereits Anfang Oktober seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr gesenkt.

Im Streit mit den deutschen Gewerkschaften setzt Ryanair-Chef Michael O'Leary auf eine Einigung noch vor Weihnachten. "Es gibt eine sehr viel vernünftigere Einstellung bei den Gewerkschaften, aber auch bei uns", sagte O'Leary bei der Präsentation der jüngsten Quartalsbilanz. Dies sei auf die schwierige Lage der Branche und den Abbau von Arbeitsplätzen bei Piloten und Flugbegleitern in den vergangenen Wochen zurückzuführen.

Schließungen nicht ausgeschlossen

"Wir erwarten in den kommenden Wochen keine weiteren Streiks, sie können aber auch nicht ausgeschlossen werden", betonte O'Leary. Er habe die Hoffnung, dass keine weiteren Ryanair-Standorte geschlossen oder verkleinert werden müssten. "Das kann aber nicht ausgeschlossen werden, wenn die Ölpreise weiter steigen und die Ticketpreise weiter sinken."

Europas größter Billigflieger wird seit Monaten in mehreren Ländern von Ausständen überzogen. Die Gewerkschaften werfen den Easyjet-Rivalen unter anderem vor, Mitarbeitern lokale Verträge zu verwehren. Der Streit eskalierte, als Ryanair auch mit Verweis auf die jüngsten Arbeitkämpfe ankündigte, den Standort Bremen zu schließen sowie die Kapazitäten in Weeze am Niederrhein zu reduzieren.

Quelle: n-tv.de


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