Der US-Hedgefonds Hudson Executive Capital steigt bei der Deutschen Bank ein. Der vom früheren JPMorgan-Finanzvorstand Douglas Braunstein gegründete Fonds habe in den vergangenen Monaten einen 3,1 Prozent-Anteil an der Deutschen Bank aufgebaut, teilte Hudson Executive dem "Wall Street Journal" mit. Die Beteiligung ist rund 620 Millionen US-Dollar wert. Die Aktie des Frankfurter Instituts legte nach Bekanntwerden des Einstiegs deutlich zu.
Hudson Executive gilt als aktionistischer Hedgefonds, mischt sich also in die Entscheidungen von Firmen ein, an denen er Anteile hält. Mit dem Anteil, den Braunstein in den vergangenen Monaten bei einem extrem niedrigen Börsenkurs aufgebaut hat, wird Hudson zu einem der fünf größten Aktionäre der Deutschen Bank. Weitere Anteilseigner sind das Emirat Katar und der chinesische Mischkonzern HNA, der seine Beteiligung allerdings mittelfristig abbauen will.
Braunstein sagte dem "Wall Street Journal", er beschäftige sich bereits seit 2017 mit einem möglichen Engagement. Er nannte die Deutsche Bank "missverstanden und unterbewertet". Die vom neuen Bankchef Christian Sewing eingeleitete Restrukturierung bezeichnete Braunstein als richtig. Das Transaktionsgeschäft, Teil des Investmentbankings, sei ein "Kronjuwel", das bessere Aussichten habe als bislang gezeigt.
Deutsche-Bank-Chef Sewing sagte, er begrüße Hudson Executive als neuen Aktionär. "Doug Braunstein und Hudson Executive haben große Erfahrung mit Finanzdienstleistungsunternehmen. Wir schätzen das Vertrauen von Hudson Executive in das Management unserer Bank und in unsere Strategie."
spiegel
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