Trotz der verschärften Geldpolitik mit einer massiven Zinserhöhung Mitte September ist die Jahresteuerung in der Türkei im Oktober weiter gestiegen und hat ein 15-Jahreshoch erreicht. Sie lag bei 25,2 Prozent nach 24,5 Prozent im September und 17,9 Prozent im August, so das Statistikamt des Landes. Damit hat sich die Rate gegenüber Mai mehr als verdoppelt. Vor einem Jahr lag sie noch bei 11,9 Prozent. Volkswirte hatten für Oktober mit 24,4 Prozent kalkuliert.
Die Monatsinflation hat sich dagegen spürbar verlangsamt auf 2,7 Prozent von 6,3 Prozent im September, lag aber auch in dieser Rechnung über der Ökonomen-Prognose von 2,0 Prozent. Die Erzeugerpreise sind im Jahresvergleich mit 45,0 (September: 46,15) Prozent noch deutlicher gesprungen. Die Monatsteuerung schwächte sich indes spürbar auf 0,9 von 10,9 Prozent ab.
Die türkische Zentralbank hatte Ende Oktober ihre Prognosen für die Entwicklung der Verbraucherpreise in den Jahren 2018 bis 2020 deutlich angehoben. Wie ihr Gouverneur Murat Cetinkaya sagte, rechnet sie für das laufende Jahr nun mit 23,5 (bisher: 13,4) Prozent, wobei die Nahrungsmittelpreise um 29,5 (13,5) Prozent steigen dürften. Die Inflationsprognosen für 2019 und 2020 wurden auf 15,2 (9,3) und 9,3 (6,7) Prozent erhöht. Die Zentralbank rechnet mittelfristig allerdings mit einem Rückgang auf rund 5 Prozent.
Am 13. September hatte die Notenbank ihren Leitzins um 625 Basispunkte auf 24 Prozent hochgesetzt und dies mit den erheblichen Risiken für die Preisstabilität begründet. Die Geldpolitik soll straff bleiben, bis sich der Inflationsausblick verbessert hat.
Quelle: n-tv.de
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