Nato nicht zu langwierigem Krieg gegen Russland bereit - Diplomatische Kreise

  06 November 2018    Gelesen: 522
Nato nicht zu langwierigem Krieg gegen Russland bereit - Diplomatische Kreise

Die Nato-Verbündeten sind offenbar nicht zu einem totalen Krieg gegen Russland bereit. Das bezeugt eine Erklärung des Chefs des Internationalen Militärstabs der Nato (International Military Staff, IMS), Generalleutnant Jan Broeks, wie eine Quelle aus diplomatischen Kreisen in Brüssel gegenüber Sputnik mitteilte.

„Ein schnell ablaufender Konflikt ist eine Domäne der Russen. Es ist kein Zufall, dass die Entscheidung getroffen wurde, die Anzahl der Soldaten der russischen Luftlandetruppen bis zum Jahr 2019 bis auf 72.000 zu verdoppeln. Zudem sind diese motivierter und besser vorbereitet als die 20.000 Mann starken Nato-Einsatztruppen mit ihrer Reserve von 30.000 Militärangehörigen“, erklärte die Quelle gegenüber der Agentur.       

Zuvor hatte Broeks im Interview mit dem Magazin „Defense News" mitgeteilt, dass die Nato im Fall eines Militärkonflikts mit Russland schweren logistische Probleme bewältigen müsse. Dem Offizier zufolge sei es darum notwendig, Straßen zu finden, die das Gewicht der Militärtechnik tragen könnten, die Kapazität der Schlüsselhäfen zu erhöhen und Bahngleise zu reparieren.

Der frühere Befehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, hatte als Erster die Idee eines „Militär-Schengens“ geäußert. Damit ist gemeint, dass die Nato-Truppen mit ihrer Militärtechnik in der Lage sein müssen, sich auf dem Kontinent „ebenso schnell wie auch die Migranten“ zu bewegen.

Außerdem müsse Bürokratie abgebaut werden. Bisher müssten EU-Behörden die Verlegung von Truppen, Militärtechnik, Waffen, Munition, Geräten und humanitären Konvois genehmigen. Dabei sollte laut Experten berücksichtigt werden, dass Straßen und Brücken in EU-Ländern potentiell nicht das Gewicht der schweren Militärtechnik tragen könnten. Zudem seien viele Tunnel nicht hoch genug für den Transport von Militärtechnik sowie Start- und Landebahnen nicht für Militärflugzeuge ausgelegt.

Westliche Politiker äußern sich regelmäßig zu der „russischen Bedrohung“ – am häufigsten Vertreter baltischer Länder und Polens. Dabei habe Moskau mehrfach betont, dass Russland niemals irgendein Nato-Land angreifen wird. Laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow wisse die Nato das genau, stationiere aber weiter Technik und Bataillone nahe den russischen Grenzen.  

sputniknews


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