Ein Erdbeben der Stärke 7,0 hat den Süden von Alaska erschüttert und schwere Schäden an Gebäuden und Straßen hinterlassen. Das Zentrum des Bebens lag knapp nördlich der Stadtgrenze von Anchorage, der größten Stadt des US-Bundesstaats. In dem Ballungsgebiet an der Küste leben knapp 300.000 Menschen. Todesopfer sind ersten Erkenntnissen zufolge nicht zu beklagen.
Es gibt aller zahlreiche Verletzte. Die meisten Verletzungen hätten sich Menschen durch zerbrochene Fensterscheiben und herabfallende Gegenständen zugezogen, hieß es. Das Beben habe "große Infrastrukturschäden" verursacht, teilte die Polizei von Anchorage mit. "Viele Häuser und Gebäude sind beschädigt. Viele Brücken und Straßen sind gesperrt."
Es kam zu weiträumigen Stromausfällen. Rund zweieinhalb Stunden nach dem Erdbeben waren immer noch bis zu 10.000 Haushalte ohne Strom. Der Flughafen von Anchorage wurde kurzzeitig geschlossen. Auch eine Tsunami-Warnung wurde ausgelöst: Sie konnte aber bereits nach kurzer Zeit wieder aufgehoben werden, wie die zuständige US-Meteorologiebehörde NOAA mitteilte. Anchorage liegt direkt an der Pazifikküste.
Das Beben ereignete sich gegen 8.29 Uhr Ortszeit am Freitagmorgen (Ortszeit, 18.29 Uhr MEZ), wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Das Zentrum des Bebens lag nach den jüngsten Angaben der Experten rund 13 Kilometer nördlich von Anchorage nahe einer Militärbasis. Es ereignete sich demnach in 40 Kilometern Tiefe. Leichte Auswirkungen waren sogar noch in 600 Kilometern Entfernung zu spüren. Die Behörden registrierten zahlreiche Nachbeben.
Trump will "keine Kosten scheuen"
Augenzeugen zufolge rannten viele Menschen in der betroffenen Region nach Beginn des Bebens ins Freie. Eine Reporterin veröffentlichte auf Twitter Aufnahmen, die aus einem Gerichtsgebäude in Anchorage stammen sollen. Darauf ist zu sehen, wie das Haus heftig wackelt und zwei Frauen Zuflucht unter Tischen suchen. Andere Bilder zeigten zerborstene Fensterscheiben, umgestürzte Möbel und Chaos in einem Supermarkt.
Ein Stück einer Straße, die zum Flughafen von Anchorage führt, sackte ein. Die wichtigste Öl-Pipeline in der Region wurde vorsorglich abgeschaltet. Der Gouverneur des Bundesstaates, Bill Walker, ließ den Katastrophenfall ausrufen, um schneller Hilfe organisieren zu können. US-Regierungssprecherin Sarah Sanders sagte, Präsident Trump sei informiert worden und beobachte die Schadensmeldungen. Trump wandte sich in einem Tweet an die "Menschen von Alaska". Die Regierung werde "keine Kosten scheuen", versicherte er, um beim Wiederaufbau zu helfen.
Quelle: n-tv.de
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