Die Welt trauert um George H. W. Bush

  02 Dezember 2018    Gelesen: 797
Die Welt trauert um George H. W. Bush

Nur wenige Monate nach der früheren First Lady Barbara verlieren die USA Ex-Präsident Georg Bush senior: Familie, Freunde und prominente Politiker nehmen öffentlich Abschied. Würdigungen kommen nicht nur von Clinton, Schwarzenegger und Obama.

Nach dem Tod von George Herbert Walker Bush haben seine Familie, Prominente und Politiker aus aller Welt öffentlich ihre Trauer bekundet und die Verdienste des 41. Präsidenten der USA gewürdigt. Der Patriarch einer politischen Familiendynastie genoss sowohl unter Republikanern, als auch unter Demokraten hohes Ansehen. Er starb im Alter von 94 Jahren.

Sein Sohn, der frühere US-Präsident George W. Bush, zeigte sich vom Tod seines Vaters und Amtsvorgängers im Weißen Haus tief getroffen: Er sei der beste Vater gewesen, den man sich als Sohn oder Tochter habe wünschen können, hieß es in einer Erklärung von Bush junior. Die gesamte Familie sei zutiefst dankbar für dessen Leben.

Sein Enkel George P. Bush, ein Politiker im US-Bundesstaat Texas, schrieb auf Twitter: "Mein Großvater war der großartigste Mann, den ich je kennengelernt habe." Dazu veröffentlichte er Bilder der beiden aus seiner Kindheit: Man sieht George H. W. Bush dabei, wie er mit seinem Enkel Baseball spielt und spazieren geht.

Trump: Inspiration für Generationen

US-Präsident Donald Trump würdigte seinen Vorgänger, der von 1989 bis 1993 im Weißen Haus saß, mit einer ausführlichen Stellungnahme: Durch seine Authentizität, seinen Witz und sein unerschütterliches Bekenntnis an Glaube, Familie und das Land habe er Generationen von Amerikanern zum öffentlichen Dienst inspiriert, hieß es in einer Mitteilung Trumps. Bush habe immer einen Weg gefunden, die Messlatte höher zu setzen.

"Mit einem zuverlässigen Urteilsvermögen, gesundem Menschenverstand und einer unerschütterlichen Führung brachte Präsident Bush unsere Nation und die Welt zu einem friedlichen und siegreichen Abschluss des Kalten Krieges", ließ Trump mitteilen. Bush habe die Grundlagen für einen jahrzehntelangen Wohlstand geschaffen. Bei allem, was er vollbracht habe, sei er stets demütig geblieben. Auch Trumps kontroverse Beraterin Kellyanne Conway dankte dem ehemaligen Präsidenten auf Twitter.

Der demokratische Ex-Präsident Barack Obama äußerte sich bestürzt über den Tod des Republikaners. Amerika habe einen "Patrioten und bescheidenen Diener" verloren, hieß es in einer Erklärung von Barack und Michelle Obama. "Während unsere Herzen heute schwer sind, sind sie auch voller Dankbarkeit." Bush habe sein Leben einem Land gewidmet, das er geliebt habe. Er hinterlasse ein Vermächtnis, das niemals erreicht werden könne, "auch wenn er gewollt hätte, dass wir alle es versuchen".

Ex-Präsident Bill Clinton, der sich im Präsidentschaftswahlkampf 1992 durchsetzte und Bush senior nach nur einer Amtszeit 1993 ablöste, bezeichnete die Freundschaft zu seinem verstorbenen Amtsvorgänger als eines der größten Geschenke seines Lebens. Dafür werde er immer dankbar sein, erklärte der Demokrat. Von dem Moment an, als er Bush als jungen Gouverneur getroffen habe, sei er von dessen Freundlichkeit beeindruckt gewesen. Auch der Umgang Bushs mit Clintons damals noch jungen Tochter Chelsea werde er nie vergessen, hieß es. Clinton hob zudem Bushs aufrichtigen Anstand und dessen Zuneigung zu seiner Ehefrau Barbara hervor. Clinton erklärte weiter, er sei für jede Minute dankbar, die er mit Bush verbringen dufte.

Al Gore, der einst als Vizepräsident an Bill Clintons Seite dabei half Bush seniors Präsidentschaft zu beenden, betonte in einer Stellungnahme Bushs Integrität und Anmut. "Ich werde mich wegen seiner Güte und wegen der Liebe zu seinem Land an ihn erinnern", schrieb der Politiker und Umwelt-Aktivist.

"In die Arme der Liebe seines Lebens"

Auch deutsche Politiker äußerten sich betroffen zum Tod des 41. US-Präsidenten: Annegret Kramp-Karrenbauer, Kandidatin für den CDU-Vorsitz und Generalsekretärin der CDU, wies darauf hin, dass es Bush war, der "den Weg zur Deutschen Einheit für uns geebnet" habe. Alexander Graf Lambsdorff, Vize-Vorsitzender der FDP, fügte hinzu: "Man konnte ahnen, dass er seine Barbara nicht zu lange alleine lassen würde." Barbara Bush, mit der Georg H. W. Bush 73 Jahre lang verheiratet war, war im April 2018 im Alter von 92 Jahren gestorben.

Neben seiner Familie und Politikern äußerten sich auch verschiedene Prominente zum Tod des Republikaners, darunter Arnold Schwarzenegger, der frühere Gouverneur von Kalifornien. "Präsident Bush hat uns verlassen, aber sein Ziel ist nicht unbekannt", verkündet der Republikaner und gebürtige Österreicher. "Er fliegt in die Arme der Liebe seines Lebens, Barbara."

US-Moderatorin Ellen DeGeneres erinnert sich auf Twitter an ein besonders einprägsames Erlebnis mit dem Verstorbenen: "Ich werde nie vergessen, wie George H. W.  Bush und Präsident Clinton mich in meiner alten Heimatstadt New Orleans trafen, um Unterstützung nach dem Hurrikan Katrina zu zeigen und Geld dafür zu sammeln. Ich sende heute Nacht meine Liebe an seine Familie."

Kondolenzgrüße kamen auch aus der Wirtschaft: Apple-Chef Tim Cook schrieb, dass der Ex-Präsident allen Menschen "Führungsqualitäten, Aufopferung und Anstand" beigebracht hätte. Auch zahlreiche andere Prominente, darunter Schauspielerin Goldie Hawn, bekundeten ihre Trauer um den verstorbenen Georg W. H. Bush über die sozialen Medien.

Quelle: n-tv.de


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