Gesetzliche Krankenkassen sitzen auf 21 Milliarden Euro

  05 Dezember 2018    Gelesen: 899
Gesetzliche Krankenkassen sitzen auf 21 Milliarden Euro

Deutschlands Krankenkassen haben gewaltige Rücklagen angehäuft - auf Kosten ihrer rund 56 Millionen Kunden.

Die Reserven der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland sind weiter gewachsen. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums berichtet, können die Kassen inzwischen auf eine Rücklage von 21 Milliarden Euro zurückgreifen.

Ende Juni hatten die Reserven erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro überschritten. Das nachsehen haben die 56 Millionen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung.

Besonders hoch fällt der Überschuss den Angaben zufolge bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen aus: Er liegt seit Januar bei rund 920 Millionen Euro. Bei den Ersatzkassen sind es 534 Millionen, bei den Betriebskrankenkassen 190 Millionen Euro.

Minister Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung: "Die Krankenkassen horten weiter das Geld der Beitragszahler. Sie haben inzwischen das Vierfache der Mindestreserven auf der hohen Kante. Das ist einfach zu viel."

Der Bundesrat hatte im November ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz passieren lassen, das unter anderem vorsieht, dass gesetzliche Kassen mit besonders großem Finanzpolster Reserven ab 2020 binnen drei Jahren abbauen müssen.

Unter anderem sollen die Zusatzbeiträge der Kassen ab Januar 2019 zur Hälfte von den Arbeitgebern beziehungsweise der Rentenkasse übernommen werden, statt allein von den Versicherten getragen zu werden. Für Kleinselbstständige soll der monatliche Mindestbeitrag zur Krankenkasse halbiert werden, auf dann 171 Euro.

Bedingung ist aber, dass bis dahin eine Reform des komplizierten Finanzausgleichs unter den Kassen geschafft ist.

spiegel


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