Weihnachtsengel vergeigt 109.000 Euro

  18 Dezember 2018    Gelesen: 672
Weihnachtsengel vergeigt 109.000 Euro

Fast hätte der verkicherte Weihnachtsengel die Kurve gekriegt. Fast war Jauch beeindruckt. Bei so viel blindem Selbstvertrauen aber hilft nichts mehr. Das Goldlöckchen erfindet einen Planeten und verliert 109.000 Euro. Oh du fröhliche.

"Mir gefällt (kicher) irgendwie (kicher) der Nachbarplanet vom Jupiter", verkündete der Weihnachtsengel. Nun ist "Wer wird Millionär?" ja aber leider selbst in der Adventszeit kein Wunschkonzert und ein neuer Planet lässt sich nicht backen. Dabei kannte sich Angela Jehring eigentlich besser. Sie habe ein ausgesprochenes Talent, Chancen zu vermasseln, hatte die Berlinerin zu Beginn des Weihnachts-Specials selbstkritisch angemerkt. Am Ende sollte sich das leider schmerzhaft bewahrheiten. 109.000 Euro kostete die Kandidatin ihr Übermut.

Im Weihnachts-Spezial bekamen am Montagabend netterweise Menschen eine Chance auf die Million, die an den Festtagen arbeiten. Dabei waren Zug- und Flugbegleiter, ein Polizist und eben die Leiterin einer sogenannten Engelagentur aus Berlin. Die vermittelt das ganze Jahr über geflügelte Glücksbringer für Valentinstag, Hochzeiten oder Taufen. Die Engelchen sind allerdings auch mal – so ist auf der Internetseite zu erfahren – in luftigen Kleidchen Werbeträger für Deodorant. Kann ja nicht immer Weihnachten sein.

Engel traut sich nicht


Die in voller Himmelsbotenmontur erschienene Kandidatin stellte mit ihrer Unentschlossenheit schnell die Geduld des Gastgebers auf die Probe. "Engelchen, Engelchen, trau dich", lockte Jauch. "Das ist meine Spezialität: Unentschlossen sein", entschuldigte sich Jehring, die im Sommer auch mit Riesenseifenblasen auf Volksfesten auftritt. Sie verballerte schnell ihre vier Joker, darunter einen Extrajoker, der vom Weihnachtsmann persönlich im Sack gebracht wurde.

Plötzlich aber bewies das glucksende Wesen Biss. 16.000, 32.000, 64.000 Euro: Schlagartig flutschte es für Jehring. Dann kam die Frage für 125.000 Euro. Sie sollte wissen: Wer oder was ist Eswatini? Zur Auswahl standen: ein Jünger Jesu, der Nachbarplanet des Jupiters, ein Staat in Afrika oder Kim Kardashians Schwester. Der Engel schwieg und verkündete dann trocken: "Ich zocke." Jauch flippte aus, die Kandidatin blieb jedoch dabei: "16.000 sind für mich auch schon eine Stange Geld und ich sitze ja nur einmal im Leben hier."

Das war es aber leider schon mit der Logik. Jehring schloss drei Antworten trotz eingestandener Wissensdefizite aus und loggte Jupiters Nachbarplaneten ein. "Ist doch wahnsinnig, einfach was zu nehmen", entgegnete Jauch. "Ja (kicher), man muss ja (kicher) mal was riskieren", meinte die Kandidatin. Da blieb dem Moderator nichts übrig, als die unfrohe Botschaft zu überbringen: "Es gibt acht Planeten in unserem Sonnensystem. Da einen Neuen zu entdecken, wäre eine Wahnsinnssensation." Eswatini ist seit diesem Jahr der neue Name von Swasiland. Das Engelchen fiel auf 16.000 Euro zurück.

Jauchs Nemesis taucht wieder auf


Backkartoffel-Verkäuferin Brigitte Karger sorgte anschließend für eine "Wer wird Millionär?"-Premiere. Sie durfte dank des Weihnachtsbonus zweimal denselben Telefonjoker anrufen. Sie wählte Michael Marji, den Sieger von Jauchs Show "500 – Die Quiz-Arena". Gegen den Besserwisser-Dauerstudenten. Marji half seiner Ex-Konkurrentin eine Runde weiter. Am Ende freute die sich über 32.000 Euro und beschenkte Jauch mit einem Gutschein. Der freute sich: "Schöne Weihnachten und danke für die Kartoffel!"

Das Beste kam zum Schluss. Altenpflegerin Jennifer Lausen aus Essen arbeitet seit zwölf Jahren freiwillig an Weihnachten. Sie wählte wie alle drei Damen an diesem Abend die Sicherheitsvariante mit drei Jokern. Am Ende freute sich die Kandidatin über 64.000 Euro. Das nutzt sie gleich zur Flucht vor dem Winter: "Ich flieg weg. Jamaika."

Am Freitag gibt es noch ein Weihnachts-Spezial. Jauch begrüßt dann Kandidaten, die nicht nur ihre Familie, sondern sogar ihren geschmückten Tannenbaum mitbringen. Bis Mitte Januar folgen weitere "Wer wird Millionär"-Spezialausgaben: Silvester, Hüttengaudi, gleich zwei Zocker-Sendungen – Jauch verlängert nach der langen "Bauer sucht Frau"-Pause die Bescherung einfach ins neue Jahr. Oh du fröhliche!


Quelle: n-tv.de


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