Irritation und Kritik nach unerwartetem Wahlausgang im Kongo

  10 Januar 2019    Gelesen: 718
Irritation und Kritik nach unerwartetem Wahlausgang im Kongo

Kinshasa/Paris (Reuters) - Bei der Präsidentenwahl im Kongo ist der Oppositionskandidat Felix Tshisekedi unerwartet zum Sieger erklärt worden.

Die Mitteilung der Wahlkommission am Donnerstagmorgen um 03.00 Uhr löste bei dem in Umfragen führenden Gegenkandidaten Martin Fayulu Empörung aus. Dem Sender Radio France International sagte er, es habe einen “Wahlputsch” gegeben. Im Ausland wurde das Ergebnis in ersten Reaktionen mit Verwunderung aufgenommen. Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian sagte dem Sender CNews, es müsse Klarheit über die Ergebnisse geschaffen werden, “die anders sind als wir es erwartet haben”. Zwei Diplomaten sagten, nach Zählungen der katholischen Kirche sei Fayulu der Sieger. Eine Stellungnahme der Kirche lag nicht vor.

Nach Angaben der Wahlkommission erhielt Tshisekedi mehr als sieben Millionen Stimmen - knapp 39 Prozent. Fayulu kam demnach auf 6,4 Millionen Stimmen, der vom langjährigen Präsidenten Joseph Kabila unterstützte Emmanuel Ramazani Shadary auf 4,4 Millionen. In einer Siegesrede versprach Tshisekedi, der Präsident aller Bürger zu sein, “nicht der Präsident einer politischen Organisation ... ich werde nicht der Präsident eines Stammes sein”. Das Ergebnis muss vom Obersten Gericht bestätigt werden. Für Einsprüche gilt eine Frist von zehn Tagen. Die Wahl am 30. Dezember war von Gewaltausbrüchen, logistischen Problemen und einem Aufflammen der Viruserkrankung Ebola beeinträchtigt.


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