Privatbanken blicken vorsichtig nach vorn - Sorge vor hartem Brexit

  10 Januar 2019    Gelesen: 1685
Privatbanken blicken vorsichtig nach vorn - Sorge vor hartem Brexit

Berlin (Reuters) - Die deutschen Privatbanken erwarten 2019 Gegenwind durch die niedrigen Zinsen, Risiken durch den Brexit und die Herausforderungen der Digitalisierung.

Thema seien auch die schwierige Kostensituation der Unternehmen und die schwankungsanfällige Börsen, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Donnerstag mit. “Das neue Jahr wird nicht viel langweiliger als das alte”, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid in Berlin. Derzeit wappne sich die Branche vor allem für einen ungeregelten Ausstieg Großbritanniens aus der EU. “Alles anders als die Vorbereitungen auf einen harten Brexit wäre unverantwortlich.”

Von der Politik forderte der Verband, den im Koalitionsvertrag angepeilten “Regulierungscheck” voranzutreiben. Dies könne Banken sowie Kunden helfen und zu weniger Bürokratie führen. Der BdB appellierte erneut an die Europäische Zentralbank, ihre lockere Geldpolitik weiter zu straffen. Den Instituten macht vor allem der Strafzins von 0,4 Prozent zu schaffen, wie der zweite BDB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig betonte. Für die Banken im Euroraum wirkten die Negativzinsen wie eine Sondersteuer, die sie bereits mit rund 20 Milliarden Euro belastet haben.

Wichtig für die Branche sei auch ein einheitlicher europäischer Finanzbinnenmarkt, der auch die gesamte Wirtschaft Europa ankurbeln könnte. “Wir sind hier noch ein ganzes Stück entfernt”, sagte Ossig und kritisierte einen Flickenteppich etwa in Fragen der Regulierung.


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