US-Wissenschaftler fanden 2016 heraus, dass die Persönlichkeit von Kriminellen mithilfe von Smartphones festgestellt werden kann. Auf den Sensoren-Bildschirmen sind Moleküle wie auch auf der Haut des Menschen zu finden. In 99 Prozent der Fälle ist dieser „Cocktail“ einzigartig bei jedem Menschen.
Das ganze Leben – auf den Bildschirm von Smartphone
An der Studie nahmen 39 Freiwillige teil, wobei sich nur bei zweien die chemische Zusammensetzung auf den Händen ähnelte. Wie sich später herausstellte, lebten diese zwei Personen in einen gemeinsamen Haushalt. Bei anderen wurde ein spezifischer chemischer Abdruck der Handfläche festgestellt. Fast in 70 Prozent der Fälle wurden das Smartphone und sein Besitzer richtig zugeordnet.
Zudem wurde mithilfe einer chromatographischen und spektrometrischen Analyse festgestellt, was genau die Teilnehmer der Studie in den letzten Tagen auf ihren Händen hatten. Dabei handelte es sich überwiegend um Lebensmittel, Medikamente, Waschmittel und Kosmetik. Die Präzision war dabei ziemlich beeindruckend – es wurde sogar festgestellt, welches Shampoo der jeweilige Besitzer des Smartphones bevorzugt.
Flüchtig und gefährlich
Die Reste von Waschmittel und Kosmetik bleiben nicht nur auf unseren Händen. Laut einer neueren Studie von kanadischen und amerikanischen Wissenschaftlern sind die Teilchen dieser Mittel auch in den Lungen enthalten, und die Konzentration in der Luft könnte sogar eine Ozon-Anhäufung in den unteren Atmosphärenschichten verursachen. Es handelt sich vor allem um so genannte flüchtige organische Verbindungen, die in Shampoos, Parfüm, Deos und Seifen enthalten sind – also Produkte, die auf Basis von Benzin bzw. dessen Verbindungen hergestellt wurden.
Laut den Verfassern der Studie können diese Stoffe das Krebsrisiko erhöhen und die Luft ebenso wie Abgase verschmutzen. Den Wissenschaftlern zufolge ist das Niveau der flüchtigen organischen Verbindungen aus Waschmitteln in den vergangenen Jahren in Los Angeles fast um das Dreifache gestiegen.
Allerdings konnte bislang nicht ermittelt werden, welche Bestandteile der Waschmittel bzw. Kosmetika am gefährlichsten sind.
Unsichtbare Antibiotika
Seifen, insbesondere antibakterielle, sind nicht nur wegen der enthaltenen flüchtigen organischen Verbindungen, sondern auch wegen Triclosan gefährlich. Dieses Antibiotikum kann die Mitochondrien in Zellen der Säugetiere beeinflussen und deren Selbstzerstörung einleiten. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler des Instituts für theoretische und experimentelle Biophysik der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Bislang wurde die negative Auswirkung von Triclosan nur auf Leberzellen von Labormäusen nachgewiesen. Die Moleküle dieses Stoffs störten die Arbeit der Mitochondrien und führten zu Löchern in den Membranen. Im Ergebnis drangen spezielle Signalmoleküle in die Zellen ein, die eine Apoptose einleiteten – das Programm zur Selbstverstörung der Zellen.
In der Praxis heißt das, dass Triclosan bei Anhäufung die menschliche Gesundheit negativ beeinflusst. In den menschlichen Körper gelange es zusammen mit Zahnpasta, so US-Biologen. In vielen Ländern wird dieses Antibiotikum als Zusatzstoff in medizinischen Zahnpasten verwendet, weil es das Zahnfleischbluten deutlich verringert. Triclosan häuft sich auf der Zahnbürste an und kann anschließend in großer Menge in den Mund geraten, auch wenn der Mensch keine medizinische Zahnpasta benutzt. In den Speichel bzw. Mund gerät durchschnittlich zehnmal so viel Antibiotikum als in einer Portion von Zahnpasta mit Triclosan.
Giftstoff auf dem Teller
Auch Geschirrspülmittel können der Gesundheit schaden. Viele Reinigungsmittel enthalten Oberflächenmittel, die aus Ölprodukten gewonnen werden. Laut mehreren Studien können sie die Funktion der Leber stören und zum Anstieg von Cholesterin bzw. Lungenproblemen und Allergien führen.
Laut norwegischen Wissenschaftlern sinkt bei Menschen, die regelmäßig Reinigungsmittel nutzen, vor allem Haus- und Putzfrauen, das Ausatmungs-Volumen um etwa 7,1 Milliliter, was mit den Kennzahlen von Rauchern vergleichbar ist. Wer viel mit Reinigungsmitteln putzt, hat 14 Prozent mehr Risiko, Asthma zu bekommen.
Diese Angaben ergeben sich aus 20 Jahre währenden Beobachtungen von mehr als 6000 Freiwilligen. Wenn man deutschen Mikrobiologen glaubt, sollte man sich mehr vor Küchenschwämmen fürchten. Auf einem Quadratzentimeter dieser Schwämme sind bis zu 50 Milliarden Mikroorganismen 118 verschiedener Typen zu finden. Die meisten von ihnen sind harmlos, doch unter anderem wurde auch Escherichia coli entdeckt, die Entzündungen in Magen und Darm auslösen können, sowie Klebsiella-Bakterien, die Pneumonie bzw. Meningitis verursachen können. Wenn man die Schwämme allerdings regelmäßig austauscht, könne der Kontakt mit diesen Mikroorganismen verhindert werden, so Wissenschaftler.
Quelle : sputnik.de
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