Trumps Anwalt nimmt Aussage zu Russlandgeschäft zurück

  22 Januar 2019    Gelesen: 1084
Trumps Anwalt nimmt Aussage zu Russlandgeschäft zurück

Seine Aussage zu Donald Trumps Russlandgeschäften hatte für Wirbel gesorgt, nun versucht Rudy Giuliani, sie zu relativieren: Er habe sich rein "hypothetisch" geäußert, sagt der Anwalt.

Nur einen Tag, nachdem er seinem Mandanten neuen Ärger eingebracht hat, rudert Donald Trumps Anwalt Rudy Giuliani zurück: Alles anders, seine Angaben über den US-Präsidenten und dessen Russlandgeschäften hätten nicht den tatsächlichen Abläufen entsprochen.

Worum es geht: In einem Interview des TV-Senders NBC hatte Giuliani am Sonntag gesagt, Trump habe bis Oktober oder November 2016 mit seinem damaligen Anwalt Michael Cohen Gespräche über ein Immobilienprojekt in Moskau geführt.

Das wäre deutlich länger, als der US-Präsident bislang zugegeben hat - nämlich bis zur Präsidentschaftswahl. Cohen war im Dezember zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden, unter anderem wegen seiner Falschaussagen gegenüber dem Kongress. Wahrheitswidrig hatte Cohen gegenüber den Ausschüssen ausgesagt, das Projekt in Moskau sei bereits im Januar 2016 beerdigt worden, also noch vor Beginn der republikanischen Vorwahlen.

Am Montag versuchte Giuliani nun, sein Interview zu relativieren. Seine Aussage hätte "nicht den tatsächlichen Ablauf oder die Umstände der Diskussionen" wiedergegeben. Sie seien "hypothetisch" gewesen und würde "nicht auf Gesprächen beruhen", die er mit Trump geführt habe.

Giuliani beteuerte zudem, das Projekt in Moskau sei noch "in der frühesten Phase" gewesen, und es habe nie mehr als eine unverbindliche Absichtserklärung gegeben.

Die Chronologie ist insofern brisant, als es darum geht, ob Trump noch in einer fortgeschrittenen Phase seines Wahlkampfes Geschäftsinteressen in Russland verfolgte - die wiederum seine politische Haltung gegenüber Moskau beeinflusst haben könnten.

spiegel


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