In Venezuela hat der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó zu neuen Protesten aufgerufen. Am kommenden Mittwoch sollten die Menschen im ganzen Land gegen die Regierung des sozialistischen Staatschefs Nicolás Maduro auf die Straße gehen, sagte Guaidó in einem über Twitter verbreiteten Video. Die Armee solle sich dabei "an die Seite des Volkes stellen".
Am Samstag solle es dann eine "große Mobilisierung in ganz Venezuela und auf der ganzen Welt" geben, sagte Guaidó. Damit solle dem europäischen Ultimatum an Maduro Nachdruck verliehen werden. Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, haben Maduro eine Frist von acht Tagen gesetzt, um Neuwahlen auszurufen. Andernfalls wollen auch sie Guaidó anerkennen. Maduro wies das Ultimatum bei CNN Türk inzwischen als "Frechheit" zurück.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es in Venezuela Massenproteste gegeben. Dabei starben mindestens 26 Menschen.
Guaidó, der Chef des entmachteten Parlaments, hatte sich am vergangenen Mittwoch zum Übergangspräsidenten Venezuelas ernannt. Maduro habe im vergangenen Jahr bei nichtdemokratischen Wahlen gesiegt und verfüge deshalb über keine Legitimation, sagte er. Zwar haben sich die USA und eine Reihe weiterer Staaten hinter Guaidó gestellt. Dennoch verfügt er in Venezuela über keine echte Machtposition - deshalb will er den Druck auf der Straße aufrechterhalten und das Militär auf seine Seite ziehen.
spiegel
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