Studie: Mängel bei gezielter Förderung von einzelnen Schulen

  14 Januar 2016    Gelesen: 563
Studie: Mängel bei gezielter Förderung von einzelnen Schulen
Die Bundesländer tun sich noch immer schwer damit, besonders zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund einzelne Schulen gezielt zu unterstützen. Deren schlechtere Bildungschancen würden bei der Finanzierung "bislang nur unzureichend" berücksichtigt, heißt es in einer Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Die Experten fordern bessere Kriterien und genauere Daten für die Mittelvergabe.
"Schulen mit einem hohen Zuwandereranteil und Schulen in sozial schwieriger Lage erhalten trotz Mehrbedarf zum Teil ebenso viele Zuschüsse wie die `Durchschnittsschule` oder sogar weniger - sehr zum Nachteil der Schüler mit Migrationshintergrund", kritisierte der SVR-Forschungsbereich in der am Donnerstag in Berlin vorgelegten Untersuchung.

Eine Analyse der Lehrerzuweisung im laufenden Schuljahr zeigt laut SVR, dass nur neun Länder ihre Fördertöpfe auf der Basis klar definierter Indikatoren verteilten. Die dortigen Kultusbehörden nutzten zumindest partiell Schülermerkmale wie die zu Hause gesprochene Sprache oder Daten zum sozialen Umfeld, zum Beispiel die Arbeitslosenquote, um Schulen mit entsprechendem Mehrbedarf gezielt zusätzliches Personal zuzuweisen.

In vielen Bundesländern mangelt es der Studie zufolge aber auch an "aussagekräftigen, schulgenauen Daten" über Sprachkompetenzen von Schülern oder die soziale Benachteiligung. Die Experten plädieren dafür, einen "substanziellen Teil" der Zuschläge "datenbasiert" zu vergeben. So werde vermieden, dass Standortnachteile falsch eingeschätzt und zusätzliche Lehrkräfte nach dem Gießkannenprinzip verteilt würden. Bei der Verteilung der Mittel sollten die Daten aber auch um das Wissen der zuständigen lokalen Schulbehörden ergänzt werden.

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