Wintershall-Chef: Wenn wir Europäer Russland nicht an uns binden…

  15 Februar 2019    Gelesen: 1094
Wintershall-Chef: Wenn wir Europäer Russland nicht an uns binden…

Der Wintershall-Chef Mario Mehren hat in einem Interview anlässlich des 125. Jubiläums des größten deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten davor gewarnt, auf eine wirtschaftliche Kooperation mit Russland zu verzichten: Moskau wird sich laut Mehren an ein anderes Land wenden – mit negativen Folgen für Europa und auch für sich selbst.

Russland werde sich auf China konzentrieren, sollte Europa die Kooperation verweigern.

„Und wir wollen nicht vergessen: Russland hat Alternativen! Wenn wir Europäer Russland nicht an uns binden, wird sich der größte Gasproduzent der Welt Richtung China wenden. Das wäre nicht gut für Russland und nicht gut für Europa. Nur China würde profitieren“, so Mehren. 

Er wies zudem die Behauptung, dass der „Westen verstärkt um Russland buhlt“, als falsch zurück: „Ich denke nicht, dass westliche Unternehmen,verstärkt‘ die Zusammenarbeit suchen, sondern weiterhin stark in Russland engagiert sind. Und das ist gut so. Denn die europäische Versorgungssicherheit braucht Russland als engen Partner.“ Das sei ein Faktum – ob es Politikern passe oder nicht.

Die Wirtschaftszusammenarbeit mit Russland sei auch politisch wichtig. „Denn Unternehmen können Brücken bauen für eine engere Zusammenarbeit in Politik und Zivilgesellschaft.“ Selbst im Kalten Krieg habe Handel Wandel geschaffen. „Und das kann Wirtschaft auch in den jetzigen, politisch frostigen Zeiten leisten.“

Wintershall ist an der Nord Stream AG mit 15,5 % beteiligt, welche die Pipeline Nord Stream I betreibt. Im Sommer 2015 unterzeichnete Wintershall die Absichtserklärung zum Bau der Kapazitätserweiterung an der Pipeline Nord Stream 2 und wird als offizieller Unterstützer des Projekts gelistet.

sputniknews


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