Rund hundert Migranten haben im nordfranzösischen Fährhafen Calais am Samstagabend eine Absperrung durchbrochen und eine Fähre besetzt. Die Polizei suchte das Schiff noch am Sonntagmorgen ab - insgesamt hat es nach Behördenangaben 63 Festnahmen gegeben.
Die Flüchtlinge hatten sich nach dem Durchbrechen einer Absperrung am Hafen mit einer Leiter Zutritt auf die Fähre des dänischen Betreibers DFDS verschafft. Zwei Flüchtlinge seien dabei ins Wasser gestürzt und von Feuerwehrleuten gerettet worden, sagte der Sprecher der Präfektur Jean-Philippe Vennin.
Viele derer, die es an Bord geschafft hatten, versteckten sich offenbar. Nachdem das Schiff von oben bis unten durchsucht wurde, konnte die Feuerwehr am Sonntagabend die letzten Migranten dazu bewegen, die Fähre zu verlassen.
Wegen des Zwischenfalls kam es während der Nacht zu Verspätungen im Fährbetrieb zwischen Calais und Dover. Zwei Schiffe mussten längere Zeit auf dem Ärmelkanal warten, bis sie in den Hafen einfahren durften.
Immer wieder versuchen Flüchtlinge, über den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu gelangen. Meistens verwenden sie dafür kleine Boote. Die Überquerung ist unter anderem wegen des starken Schiffsverkehrs, starker Strömung und niedriger Temperaturen gefährlich. Beide Staaten hatten zuletzt die Kontrollen auf See verstärkt.
spiegel
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