Stromausfall in Venezuela: Bereits 15 Nierenpatienten gestorben

  10 März 2019    Gelesen: 805
  Stromausfall in Venezuela: Bereits 15 Nierenpatienten gestorben

Der seit Donnerstagabend andauernde landesweite Stromausfall in Venezuela hat tragische Folgen nach sich gezogen: Mindestens 15 Menschen kostete er bereits das Leben. Die Regierung in Caracas geht von einem Cyberangriff aus und macht die USA dafür verantwortlich.

Wie die AFP unter Berufung auf eine Nichtregierungsorganisation berichtet, sind bereits 15 Dialyse-Patienten gestorben. Aufgrund des Stromausfalls hätten sich die Erkrankten keiner Blutwäsche unterziehen können.

Venezuelas Präsident, Nicolás Maduro, nannte einen neuen Cyberangriff als Ursache dafür, dass die Stromversorgung im Land noch nicht wieder hergestellt werden konnte. Die Stromversorgung sei bereits zu fast 70 Prozent sichergestellt gewesen, als es „eine weitere Cyberattacke“ gegeben habe. „Das hat alles zunichte gemacht, was wir erreicht haben.“

Derweil hat der selbsternannte Interimspräsident Venezuelas, Juan Guadio, zu einem landesweiten Marsch auf Caracas aufgerufen. Vor tausenden Anhängern in der venezolanischen Hauptstadt kündigte Guaidó eine Rundreise durch das Land an, an deren Abschluss er das Datum für den Marsch bekannt geben werde. „Wir werden alle zusammen nach Caracas kommen“, erklärte Guaidó vor jubelnden Anhängern.

Der 35-Jährige fügte hinzu, er werde notfalls auf eine Intervention aus dem Ausland setzen, „wenn die Zeit gekommen“ sei. Die Verfassung Venezuelas erlaube einen venezolanischen Militäreinsatz im Ausland oder „von Ausländern im Land“. 

„Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, rief der Oppositionsführer in Anspielung auf ein Zitat von US-Präsident Donald Trump, der wiederholt einen US-Militäreinsatz in Venezuela nicht ausgeschlossen hatte.

Zuvor hatte John Bolton, der Sicherheitsberater des US-Präsidenten, erklärt, dass Washington eine breite Koalition bilden möchte, um einen Machtwechsel in Venezuela zu erreichen. Dabei berief er sich auf die Monroe-Doktrin: Die jetzige Administration habe keine Angst, dieses Dokument anzuwenden. „Unser Ziel ist es, Juan Guaido zum Interimspräsidenten zu machen, damit wir eine neue Präsidentschaftswahl bekommen“, so Bolton.

Die Monroe-Doktrin geht auf die Rede zur Lage der Nation aus dem Jahr 1823 zurück, in der US-Präsident James Monroe vor dem Kongress die Grundzüge einer langfristigen Außenpolitik der USA entwarf. Die wesentlichen Punkte der Doktrin waren zum einen die unumkehrbare Lossagung der Vereinigten Staaten von den europäischen Kolonialmächten und zum anderen wurde Lateinamerika quasi zur Einfluss-Sphäre der USA erklärt.

sputniknews


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