Tierschützer in Indonesien retten “mumifiziertes“ Orang-Utan-Baby

  19 Januar 2016    Gelesen: 1072
Tierschützer in Indonesien retten “mumifiziertes“ Orang-Utan-Baby
In Indonesien ist ein kleiner Orang-Utan wieder auf dem Wege der Besserung, nachdem er vor knapp einem halben Jahr halbtot von einem Dorfvorsteher auf Borneo in einem Karton ausgesetzt worden war. Das teilten die Tierschützer mit, die Gito im vergangenen August im Alter von nur wenigen Monaten aufgenommen hatten. Dehydriert, unterernährt und an einer Hautinfektion leidend, sah das Affenbaby damals wie "mumifziert" aus.
Nach einigen Monaten Quarantäne in der Obhut von International Animal Rescue (IAR) habe sich Gito wieder berappelt, berichtete die Organisation. Mittlerweile habe er sich sogar mit einem Altersgenossen angefreundet. Asoka wurde demnach ebenfalls vergangenes Jahr von IAR aufgenommen, nachdem ein Dorfbewohner ihn mutterseelenallein im Dschungel gefunden hatte.

Anfangs noch schüchtern, spielten die beiden kleinen Orang-Utans schon kurz nach ihrer ersten Begegnung gemeinsam auf einem Klettergerüst. Laut der IAR-Direktorin für Indonesien, Karmele Llano Sanchez, wird es jedoch noch eine Weile dauern, bevor Gito das Tierschutzzentrum wieder verlassen kann. Zunächst müsse er auf die sogenannte Dschungelschule, in der er auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet werde. "Das dürfte noch fünf bis sieben Jahre dauern", sagte Sanchez.

Die bedrohten Orang-Utans von Borneo sind nach indonesischem Recht eigentlich geschützt. Doch viele Menschen ignorieren die Gesetze und halten die Primaten als Haustiere - oder jagen sie als Schädlinge. Zudem ist ihr Lebensraum durch die rasch wachsende Zahl von Palmöl- und Holzstoffplantagen stark bedroht. Vergangenes Jahr landeten hunderte der Tiere wegen schwerer Waldbrände in Tierschutzeinrichtungen. Die Feuer waren gelegt worden, um neue Plantagen zu ermöglichen.

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