Den Angaben zufolge verfehlte der Politik-Neuling mit rund 30 Prozent die absolute Mehrheit. Selenski sprach dennoch von einem ersten Schritt in Richtung eines großen Sieges. Poroschenko kam auf fast 17 Prozent. Er hob hervor, dass es sich um eine freie und demokratische Wahl gehandelt habe. Dritte wurde Ex-Regierungschefin Timoschenko. Sie äußerte allerdings Zweifel an den vorliegenden Zahlen. Alle drei Kandidaten stehen für einen pro-westlichen Kurs.
Wahlberechtigt waren 30 Millionen Menschen. Nach Angaben der Wahlkommission gab es keine größeren Zwischenfälle. Die abtrünnigen Regionen Donezk und Luhansk nahmen nicht an der Abstimmung teil.
Sehr niedriges Vertrauen in Institutionen“
Nach Einschätzung der Politologin Stewart haben viele Ukrainer kaum noch Vertrauen in die politischen Institutionen und Personen, die zuletzt an der Macht waren.
Die Ukraine-Expertin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik sagte im Deutschlandfunk zur heutigen Präsidentschaftswahl, das Land habe zwar Reformschritte hinter sich – nur sei das nicht im Alltag spürbar. Enttäuscht seien die Menschen auch von der Entwicklung in der Ostukraine, gebe es doch im Donbass weiterhin keinen Frieden. Außerdem sehe die Bevölkerung, dass die politische Führung im Land sich immer noch bereichere. Insofern gebe es für viele kaum einen Unterschied zur Zeit vor den Maidan-Protesten, die im Herbst 2013 begannen und zur Flucht des pro-russischen Präsidenten Janukowitsch führten.
Tags: