Deutschland beruft Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats ein

  18 April 2019    Gelesen: 953
  Deutschland beruft Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats ein

Der Uno-Sicherheitsrat hat sich im Libyenkonflikt nicht auf einen Waffenstillstand einigen können. Nun hat Deutschland eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Währenddessen eskalieren die Kämpfe weiter.

Deutschland hat wegen der Eskalation der Kämpfe in Libyen eine Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrates einberufen. Das Treffen soll am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) hinter verschlossenen Türen stattfinden, hieß es aus Diplomatenkreisen.

Der Sicherheitsrat ist zerstritten über den Umgang mit der eskalierenden Gewalt in Libyen, wo der abtrünnigen General Khalifa Haftar eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis führt. Großbritannien hat einen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem eine sofortige Waffenruhe in dem nordafrikanischen Krisenstaat gefordert wird. Der Entwurf stieß aber bei Russland wegen kritischer Formulierungen zu Haftar auf Ablehnung.

Großbritannien legte am Mittwoch eine entschärfte Version des Entwurfs vor. Dieser wurde aber von den drei afrikanischen Staaten im Sicherheitsrat - Äquatorialguinea, Elfenbeinküste und Südafrika - abgelehnt.

General Haftar hatte Anfang April eine Offensive auf Tripolis gestartet. Bei den heftigen Gefechten wurden nach Angaben der Vereinten Nationen bereits mindestens 189 Menschen getötet und mehr als 816 weitere verletzt. 25.000 Menschen befinden sich auf der Flucht.

In Libyen herrscht seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Deshalb konkurrieren zwei Regierungen und zahlreiche Milizen um die Macht. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens.

Der Sondervermittler der Vereinten Nationen, Ghassan Salame, rief die Konfliktparteien auf, die Gewalt unverzüglich zu stoppen. Bei einem Raketenangriff auf ein Wohngebiet in dem Vorort Abu Salim im Südwesten von Tripolis waren zuvor sechs Zivilisten ums Leben gekommen, wie ein Militärsprecher erklärte. 35 Menschen seien verletzt worden. Unklar ist, wer die Raketen abgefeuert hat.

spiegel


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