USA verlegen Kampfverbände in Nahen Osten

  06 Mai 2019    Gelesen: 742
USA verlegen Kampfverbände in Nahen Osten

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran droht zu eskalieren. Washington kündigte die Verlegung von Streitkräften in die Region an. Man sei "voll und ganz bereit, auf jeden Angriff zu reagieren", sagt der Nationale Sicherheitsberater Bolton.

Die USA verlegen als militärische Warnung an den Iran den Flugzeugträger USS Abraham Lincoln und eine Bomberstaffel in den Mittleren Osten. Das teilte der Nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, John Bolton, mit. Den genauen Ort der Stationierung ließ er offen: Bolton sprach lediglich von einer Verlegung in die Region, für die das Streitkräftekommando Centcom zuständig ist - dieses Gebiet reicht von Syrien im Westen bis Pakistan im Osten.

Der als außenpolitischer Hardliner bekannte Sicherheitsberater begründete den Schritt mit "einer Reihe beunruhigender und eskalierender Anhaltspunkte und Warnzeichen", auf die man nun reagiere. Die USA wollten eine "klare und unmissverständliche Botschaft an das iranische Regime senden, dass jedem Angriff auf die Interessen der Vereinigten Staaten oder auf die ihrer Verbündeten mit unerbittlicher Kraft begegnet wird".

Die USA wollten keinen Krieg mit dem Iran, heißt es in der Stellungnahme Boltons. "Aber wir sind voll vorbereitet, auf jeden Angriff zu antworten, ob er von Stellvertretern, den islamischen Revolutionsgarden oder den regulären iranischen Streitkräften vorgetragen wird."

Auch Venezuela spielt eine Rolle

Die USA haben sich Ende vergangenen Jahres aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen. Im selben Zuge ließen sie alte Sanktionen wieder aufleben und verhängten noch dazu neue. Derzeit steht der Iran unter den schärfsten Sanktionen seiner Geschichte. Letzte Ausnahmen für Ölimporte aus dem Iran für die größten Bezieher wie China und Indien wurden vor wenigen Tagen aufgehoben.

Experten befürchten, dass der Iran seinerseits aus dem Atomabkommen austreten oder die Straße von Hormus als wichtigsten Öllieferweg der Welt abriegeln könnte. Dann könnten auch Öltanker anderer Golfstaaten nicht mehr operieren. In einem solchen Fall würde die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung drastisch steigen.

Die USA werfen dem Iran eine ganze Reihe aggressiver Handlungen vor. Unter anderem soll das Land in Venezuela die Regierung von Nicolás Maduro unterstützen, den die Vereinigten Staaten als widerrechtlichen Machthaber betrachten und entmachtet sehen wollen. Auch hinter Konflikten in Syrien, im Jemen und im Gazastreifen vermuten die USA iranische Interessen.

Quelle: n-tv.de, bad/rts/dpa


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