Nordkorea setzt US-Bürger fest
Der junge Mann sei als Tourist nach Nordkorea eingereist und habe darauf hingearbeitet, die "Einheit des Landes zu zerstören", berichtete die staatlich-nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Nähere Angaben zur Natur des angeblich geplanten Verbrechens legte das Regime in Pjöngjang zunächst nicht vor.
Die Vorwürfe sind aus der Sicht der Machthaber allerdings gravierend: Die US-Regierung habe den Studenten "gewähren lassen und manipuliert", hieß es in einer knappen Mitteilung zur Festnahme. Die vage und teils in sich widersprüchliche Formulierung könnte auf eine Einstufung der Tatvorwürfe als Spionage oder politisch motivierte Sabotage hindeuten. In diesem Fall droht dem jungen Mann im Fall einer Verurteilung nach geltendem Recht in Nordkorea eine langjährige Haftstrafe, womöglich verschärft durch Arbeitseinsatz im Straflager.
Festgehalten in Nordkorea
Bei dem festgenommenen US-Bürger soll es sich den bisher vorliegenden Angaben zufolge um einen Studenten der University of Arizona (UA) handeln. Name und Alter des Tatverdächtigen wurden nicht genannt. Die Universität unterhält unter anderem auch partnerschaftliche Beziehungen zur Seoul National University (SNU) in der südkoreanischen Hauptstadt.
Mit der Verhaftung des Studenten steigt die Zahl der in Nordkorea inhaftierten Ausländer auf drei, heißt es in einem Bericht der BBC. Ein kanadischer Geistlicher südkoreanischer Abstammung namens Hyeon Soo Lim verbüßt derzeit eine lebenslängliche Gefängnisstrafe. Der Pastor soll sich an einem Komplott zum Sturz des Regimes beteiligt haben.
Ein weiterer Fall betrifft einen US-Bürger koreanischer Abstammung, bei dem es sich nach Informationen von CNN um Kim Dong Chul handeln soll. Er wurde im vergangenen Herbst verhaftet und muss sich vor einem nordkoreanischen Gericht wegen angeblicher Spionagevorwürfe verantworten.