Ein nach eigenen Angaben mit Spionage vertrauter Experte hat im österreichischen Fernsehen neue Hinweise zur Entstehung des Skandal-Videos von Ibiza geliefert, das zum Bruch der rechtskonservativen österreichischen Regierung geführt hat.
Sascha Wandl behauptete bei "oe24", dass ein ehemaliger Geschäftspartner, den er selbst im Bereich Spionage ausgebildet habe, die Videofalle gemeinsam mit einem Wiener Anwalt gelegt habe.
Geschäftspartner soll im Video zu sehen sein
Das im Sommer 2017 auf Ibiza heimlich aufgenommene Video zeigt, wie der spätere Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) mit einer vermeintlichen russischen Investorin über eine Zusammenarbeit redet. Dabei geht es auch um mögliche Staatsaufträge im Gegenzug für verdeckte Wahlhilfe für die FPÖ, und um Einflussnahme auf Medien.
Den Geschäftspartner, der sowohl in München als auch in Wien gemeldet sei, habe er auf dem Video erkannt, sagte Wandl. Zudem erklärte er, dass er höchstpersönlich seinen Ex-Geschäftspartner und den Wiener Anwalt miteinander bekannt gemacht habe.
Er selbst sei 2016 aus dem Spionagegeschäft ausgestiegen. Konkrete Informationen über mögliche Absprachen der beiden und Details zu Hintermännern habe er daher nicht.
Aussage deckt sich mit Gudenus'
Die Äußerungen des Mannes decken sich mit den Schilderungen des Ex-FPÖ-Politikers Johann Gudenus, der auf Ibiza für seinen damaligen Parteichef Heinz-Christian Strache dolmetschte.
Gudenus sprach im "Kurier" ebenfalls von einem Wiener Anwalt, der die Treffen vermittelt habe, auf Ibiza letztlich aber nicht dabei gewesen sei. "Der Anwalt hat dann den weiteren Kontakt gelegt, hat mir bestätigt, dass die Identitäten der Herrschaften echt sind", sagte Gudenus über die Rolle des Anwalts und die Identität der vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte.
Der Skandal um das Video hat zu einer schweren Regierungskrise in Österreich geführt. Inzwischen sind keine FPÖ-Politiker mehr in der Regierung, stattdessen wurden Experten eingesetzt.
Strache ist auch als FPÖ-Chef zurückgetreten. Gudenus verließ sogar die Partei. (dpa/mcf)
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