Russland habe nie seine Teilnahme an der internationalen Gemeinschaft aufgegeben und beabsichtige die Marktwirtschaft und die Demokratie zu entwickeln und sich in die Weltwirtschaft zu integrieren.
„Heute haben wir eine politische und geopolitische Krise, die enden wird. Die heutige Situation kann man nicht mit dem Kalten Krieg der sowjetischen Periode vergleichen“.
Russland begreife sich selbst als einen Teil der internationalen Gemeinschaft und will dem Rechnung tragen. Russland und der Westen sollten die aktuelle Krise in ihren Beziehungen überdenken.
„Sie [die Krise] ist nicht zufällig entstanden, sondern, ganz allgemein, durch die Tatsache, dass wir in einem bestimmten Moment versäumt haben, die Interessen des anderen zu berücksichtigen. Als Folge der Krise müssen wir zu diesen Verpflichtungen zurückkommen. Ich hoffe, dass die ersten Schritte aufeinander zu bei der Münchener Sicherheitskonferenz gemacht werden“, so der ehemalige Finanzminister Alexej Kudrin.
Zur heutigen Krisensituation sagte er, dass er nicht mit einen solchen Preisverfall auf dem Ölmarkt gerechnet habe, das habe eine neue Realität geschaffen und er ist der Meinung, dass der Höhepunkt der Krise noch nicht erreicht ist. Der Ölpreis könne durchaus noch auf 16 bis 18 $ pro Barrel fallen, weil eine ganze Reihe von Faktoren Druck auf den Ölpreis ausübten.
Bei einem durchschnittliche Ölpreis von 30 $/Barrel, werde das Haushaltsdefizit Russlands 6% des BIP im Jahr 2016 betragen.
Russland solle aufhören, auf hohe Ölpreise zu warten und stattdessen in den nächsten 2 bis drei Monaten strategische Reformen durchführen. Dem Haushaltsplan solle ein Ölpreis von 35 bis 40 $/Barrel zugrunde gelegt werden und höhere Einnahmen sollten beiseite gelegt werden.
„Die derzeitige Krise zeigt, dass auf dem Ölmarkt alles geschehen kann. Wir müssen begreifen, dass der Ölpreis sehr niedrig sein kann, weswegen aber Sozialpolitik, Verteidigungsausgaben und Infrastrukturpolitik nicht ausgesetzt werden können. Langfristig werde der Ölpreis zur Marke von 40 bis 50 $/Barrel zurückkehren, was bei den strategischen Reformen berücksichtigt werden könne.
Russland habe die nächsten zwei bis drei Monate Zeit, Antworten auf all die Herausforderungen zu finden. Russland solle jetzt nicht nur für dieses Jahr entscheiden, sondern sich auch über seine Strategie klar werden und in einem Jahr könnten die Probleme nicht gelöst werden.
„Aufgabe der Regierung ist es, die russische Wirtschaft standfest für alle möglichen Ölpreisstufen zu machen.“
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