„Noch tiefer sinken“: Selenski zieht ukrainische Abgeordnete durch den Kakao

  08 Juni 2019    Gelesen: 713
  „Noch tiefer sinken“: Selenski zieht ukrainische Abgeordnete durch den Kakao

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenski hat sich in einer Videoansprache bei den Abgeordneten des ukrainischen Parlaments auf sarkastische Weise dafür bedankt, dass sie mit ihrer Arbeit die Richtigkeit seiner Entscheidung, das Parlament aufzulösen, bekräftigt hatten. Die Ansprache wurde auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht.

Vom ganzen Herzen möchte er die Werchowna Rada, das ukrainische Parlament, loben und den Abgeordneten danken, sagte Selenski und listete die Gesetzentwürfe auf, die die Abgeordneten bereits während seiner Amtszeit abgelehnt hatten. Nachdem er sich für die Auflösung des Parlaments entschieden hatte, habe er an der Richtigkeit seiner Entscheidung gezweifelt. Allerdings hätten die Abgeordneten mit ihren Aktivitäten seine Zweifel zerstreut, fügte er hinzu.

„Danke. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mit ihrer ‚fruchtbaren‘ Arbeit unserem Lande bewiesen haben: Die Entscheidung über die Auflösung der Rada war richtig. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie im Vorfeld der Parlamentswahlen die Menschen nicht in die Irre führen, nicht versuchen, den Wählern zu gefallen, sondern weiterhin Sie selbst sind – Sie bleiben nach wie vor von der Arbeit fern und drücken auf den Abstimmungsknopf“, so Selenski.

„Ihre Zustimmungsquote betrug vier Prozent, aber ich danke Ihnen dafür, dass Sie so weiter machen und noch tiefer sinken“, so Selenski weiter.

Die Abgeordneten hätten alle harschen Worde, die das ukrainische Volk in Bezug auf sie geäußert habe, völlig verdient, resümierte der ukrainische Staatschef.

Am Vortag hatte das ukrainische Parlament sich geweigert, den vom Präsidenten vorgelegten Gesetzentwurf zur Unterbindung illegaler Bereicherung auf die Agenda zu nehmen. Zuvor hatte die Werchowna Rada Selenskis Gesetzentwurf über die Amtsenthebung des Präsidenten zurückgewiesen und den Rücktritt des Ministerpräsidenten Wolodymyr Hrojsman abgelehnt. Hrojsman hatte den Wunsch geäußert, sein Amt niederzulegen und bei den anstehenden Parlamentswahlen zu kandidieren.

Im Mai hatte Selenski per Dekret für den 21. Juli vorgezogene Parlamentswahlen angesetzt. Die Parlamentswahlen in der Ukraine waren ursprünglich für Oktober 2019 geplant.  

sputniknews


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