Bitte nur noch fünf Minuten! Wenn der Wecker morgens klingelt, ist die Schlummertaste eine angenehme Möglichkeit, noch einmal zehn Minuten im Bett dranzuhängen. Danach fühlt man sich allerdings häufig wie gerädert.
Robert Rosenberg, US-amerikanischer Schlafforscher und medizinischer Direktor des "Sleep Disorders Center" von Prescott Valley (Arizona), erklärt auf seiner Webseite "Answers for Sleep", woran das liegt: "Wenn Sie die Snooze-Taste wiederholt drücken, machen Sie mit Ihrem Körper zwei negative Sachen." Erstens schlafen Sie nicht durchgehend, sondern zerstückeln die Ruhephasen. Das sorge dafür, dass der Schlaf von schlechter Qualität sei.
Zweitens beginnen Sie nach dem Drücken der Schlummertaste eine neue Schlafphase, die Sie nicht beenden können. Deswegen könne es passieren, dass Sie sich nach dem zusätzlichen Schlaf übermässig müde fühlen.
Die "National Sleep Foundation" nennt diesen Zustand Schlafträgheit. Sie wird hervorgerufen, wenn eine Person plötzlich aus tiefem Schlaf erwacht. Der Betroffene fühlt sich dann desorientiert und erschöpft.
Schlafträgheit verlangsamt die Entscheidungsfähigkeit und beeinträchtigt das Erinnerungsvermögen. Es könne bis zu eineinhalb Stunden dauern, bis die anfängliche Erschöpfung nach dem Aufstehen abgeschüttelt werden könne.
Für Rosenberg ist der sogenannte "Social Jetlag" der Grund für die Beliebtheit der Schlummertaste. "Viele Menschen machen das, weil sie täglich nicht genug Schlaf bekommen", erklärt er. Ein chronischer Schlafentzug von sechs Stunden oder weniger definiert er als "Social Jetlag".
Rosenbergs Tipp für mehr und besseren Schlaf: Konstant früher ins Bett gehen, 90 Minuten vor dem Schlafengehen keine Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops mehr verwenden und morgens den Wecker verstecken, damit Sie gar nicht mehr auf die Idee kommen, sich noch einmal hinzulegen. (ff)
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