Von den Visa-Erleichterungen wird ein Wachstum der Tourismusbranche um bis zu 40 Prozent erwartet, sie kommen aber auch Geschäftsreisenden zugute.
Die Kosten des geplanten neuen Visums sollen sich auf rund 45 Euro belaufen, berichtet die Wirtschaftszeitung „Kommersant“. Es soll „universell“ sein, also sowohl für Touristen als auch für Geschäftsreisende gelten, zudem auch humanitäre wie Privat-Visa erfassen.
Zuvor hatte eine im vergangenen März gebildete Ministerien-übergreifende Kommission eine Evaluation durchgeführt. Auf Basis des Arbeitsberichts hat Putin nun das Innenministerium sowie den Außenminister beauftragt, die Einführung des „E-Visums“ zum 1. Januar 2021 zu gewährleisten.
Bislang gibt es lediglich für die Region des russischen Fernen Ostens erleichterte Einreise- und Visumsvorschriften: Ein „E-Visum“ für eine Dauer von acht Tagen für Reisende aus 18 Staaten, darunter Indien, Iran, Katar, China, Nordkorea, den Vereinigten Arabischen Emirate und Japan. Bereits ab Juli 2019 gelten ebenfalls Erleichterungen für die Region Kaliningrad.
Auch die bei der in Russland im Jahr 2018 durchgeführten Fußball-Weltmeisterschaft gemachten Erfahrungen mit der sogenannten „Fan-ID“, der visafreien Einreise für Ticketinhaber, seien neben den Ergebnissen der Arbeitsgruppe in die Empfehlung eingeflossen. So würden künftig auch die bei der Einreise der Fans nach Moskau, St. Petersburg, Sotschi und Kasan erfolgreich eingesetzten Service-Einrichtungen zur Erstellung künftiger Online-Visa benutzt.
Das neue Visum soll künftig sogar für die mehrmalige Einreise verwendbar sein. Zudem ist die Einführung einer „App“ geplant, also einer speziellen Anwendung für Mobiltelefone. Diese soll das Erlangen eines Visums noch weiter vereinfachen und ebenfalls der Orientierung der Kunden im Lande dienen. So soll sie für Touristen etwa mit Empfehlungen für Hotelbuchungen oder Transferreisen verbunden sein.
Die Chefin der landesweiten Tourismus-Agentur, Sarina Dogusowa, nannte die Pläne einen „echten Durchbruch“, denn so würde Russland unter den Ländern sein, die die liberalsten Einreisebedingungen hätten. Erfahrungsgemäß würde dies den Touristenstrom um 20 bis 40 Prozent steigern.
Die bislang geltenden Einreise- und Visavorschriften werden zuweilen beklagt, stehen sie doch mit bürokratischem Aufwand und hohen Kosten einem Russlandbesuch zuweilen im Wege.
In den Genuss der geplanten Erleichterungen sollen zunächst Staatsangehörige Chinas, Südkoreas, Japans und der Teile der Europäischen Union kommen, die bislang nicht Teil des Schengener Abkommens sind, sowie möglicherweise die Bürger Neuseelands. Großbritannien, Kanada oder die USA seien bisher nicht von den Plänen erfasst. Jedoch sei die Liste der Länder, für deren Bürger die Visa- und Einreiseerleichterungen gelten sollen, nicht in Stein gemeißelt.
sputniknews
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