„Wir können nicht abwarten, bis an Bord der Notstand ausbricht. Jetzt muss sich zeigen, ob andere europäische Regierungen die harte Haltung Italiens stützen oder den Menschen einen sicheren Hafen anbieten”, sagte Sea-Eye-Einsatzleiter Gorden Isler der Deutschen Presse-Agentur am Samstag am Telefon.
Ohne Hilfe von außen werde die Lage in zwei bis drei Tagen kritisch an Bord. In Malta werde die „Alan Kurdi” voraussichtlich am Sonntagmittag eintreffen.
Das Warten vor Lampedusa
Die „Alan Kurdi“ befand sich am Samstagvormittag nach Angaben Islers etwa eine Seemeile vor den italienischen Hoheitsgewässern und rund 13 Seemeilen vor der italienischen Insel Lampedusa. Eine per Mail an die Behörden in Rom und Valletta, der Hauptstadt Maltas, geschickte Bitte um Zuweisung eines sicheren Hafens für die „Alan Kurdi“ sei bis zum Vormittag ohne Antwort geblieben, sagte der Einsatzleiter weiter.
Unterdessen erhielten die Menschen an Bord des italienischen Rettungsschiffes „Alex” Erlaubnis, in Lampedusa an Land zu gehen. Das teilte das italienische Innenministerium am Abend mit. Das Schiff mit 41 aus dem Mittelmeer geretteten Migranten war zuvor entgegen des Verbots des Innenministers Matteo Salvini in den Hafen der italienischen Mittelmeerinsel von eingelaufen. Salvini hatte zunächst verkündet, er selbst würde nicht erlauben, dass jemand von der „Alex” an Land gelassen werde. Die Entscheidung, die Menschen an Land zu lassen, habe nun die Finanzpolizei zu Ermittlungszwecken getroffen. Sie untersteht dem Wirtschaftsministerium und nicht Salvinis Innenministerium. Der relativ kleine Motorsegler ist nur für 18 Menschen zugelassen. Es waren aber 60 Menschen an Bord.
sputniknews
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