Airbus-Auftrag auf der Kippe: Polen will keine ausländischen Hubschrauber

  26 Januar 2016    Gelesen: 897
Airbus-Auftrag auf der Kippe: Polen will keine ausländischen Hubschrauber
Der nationalkonservative Kurs der polnischen Regierung könnte eines der wichtigsten Rüstungsprogramme des Landes verzögern. Das Verteidigungsministerium will "sehr wahrscheinlich" die Bestellung von 50 Airbus-Hubschraubern stornieren - weil sie nicht in Polen produziert werden.
Polens neue Regierung könnte von einem drei Milliarden Dollar schweren Auftrag für Airbus-Militärhubschraubern zurücktreten. Angesichts der großen Differenzen in den Verhandlungen sei es "sehr wahrscheinlich", dass der im April von der Vorgängerregierung geschlossene Vorvertrag zurückgezogen werde, sagte Vizeverteidigungsminister Bartosz Kownacki der Zeitung "Rzeczpospolita".

Die nationalkonservative PiS-Partei, die seit Oktober im Amt ist, hat bereits wiederholt erklärt, den Auftrag lieber an einen Hersteller zu vergeben, der auch in Polen produziert. Im Gegensatz zu Airbus betreiben die Mitbewerber Sikorsky und AgustaWestland Fabriken in dem Land.

Sollte Airbus Chart zeigen nun doch nicht die 50 "Caracal"-Mehrzweckhubschrauber liefern, dürfte sich eins von Polens wichtigsten Rüstungsprogrammen verzögern. Ursprünglich hatte das Land angesichts der Krise in der Ukraine bei der Modernisierung seiner Militär-Hubschrauber aufs Tempo gedrückt.

Laut Kownacki steht Polen möglicherweise besser da, wenn der Deal nicht zustande kommt und der Staat eine potenzielle Strafe zahlt. Der Zeitung zufolge sollen die Verhandlungen zwischen Polen und Airbus bis zum 10. Februar beendet sein. Ein Airbus-Sprecher teilte mit, die Gespräche dauerten an. Am Montag hatte der Chef der Sparte Airbus Helicopters, Guillaume Faury, gesagt, er hoffe, den Vertrag noch im laufenden Jahr zu besiegeln.

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