Ein Regierungssprecher sagte in London, entgegen internationalem Recht hätten drei iranische Schiffe versucht, die Durchfahrt des Handelsschiffes „British Heritage“ in der Straße von Hormus zu behindern. Ein Schiff der britischen Marine sei gezwungen gewesen, zwischen die iranischen Boote und die „British Heritage“ zu fahren und die Boote „verbal“ zu warnen, hieß es weiter. Die iranischen Schiffe hätten daraufhin abgedreht. Das britische Verteidigungsministerium betonte, man sei sehr beunruhigt und fordere die iranischen Behörden dringend auf, die Situation in der Region zu deeskalieren.
Iranische Revolutionsgarden weisen Vorwurf zurück
Die US-Fernsehsender CNN und Fox News hatten in der Nacht über den Vorfall berichtet. Demnach handelte es sich um bewaffnete Boote der iranischen Revolutionsgarden. Sie hätten sich dem britischen Tanker genähert und ihn aufgefordert, seinen Kurs zu ändern und iranische Gewässer anzusteuern.
Irans Außenminister Sarif erklärte, es handele sich um falsche Behauptungen, mit denen die Spannungen verschärft werden sollten. Auch die iranischen Revolutionsgarden bestritten die Berichte und teilten mit, in den vergangenen 24 Stunden habe es in der Meerenge keinen Zwischenfall mit ausländischen Schiffen gegeben.
Den US-Medienberichten zufolge soll es Luftaufnahmen von dem Vorfall im Persischen Golf geben. Diese wurden aber bisher nicht veröffentlicht.
Lage im Persischen Golf seit Wochen angespannt
Hintergrund der Ereignisse könnte die Festsetzung eines iranischen Tankers in der vergangenen Woche durch die Behörden des britischen Überseegebiets Gibraltar sein. Der Tanker soll gegen die EU-Handelssanktionen gegen Syrien verstoßen haben. Der Iran hatte nach der Festsetzung mit Konsequenzen gedroht.
Bereits Mitte Juni waren im Golf von Oman zwei Öltanker angegriffen und beschädigt worden. Die USA und Großbritannien machen den Iran dafür verantwortlich.
Deutschlandfunk
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