Der Anleger-Optimismus schwindet
Am heutigen Donnerstag scheinen die Anleger nicht ganz so optimistisch zu sein. Vorbörslich notiert der Leitindex 0,7 Prozent tiefer bei knapp 9790 Punkten.
Die Vorgaben sind durchwachsen. Während es auf den asiatischen Börsen kleine Lichtblicke gibt - der Nikkei-Index gewann 0,2 Prozent auf 17.196 Punkte – haben sich die US-Anleger durch das neuste Statement der Notenbank Fed verunsichern lassen. Nach der Zinswende in den USA hält die Zentralbank nämlich vorerst still. Sie entschied am Mittwoch, den Schlüsselsatz zur Versorgung des Finanzsystems mit Geld bei 0,25 bis 0,5 Prozent zu belassen.
Dies gilt als Signal, dass sie bei weiteren Zinserhöhungen aus Rücksicht auf Märkte und Wirtschaft nichts überstürzen werden. Allerdings erklärten die Währungshüter, dass sie die Effekte des Ölpreisverfalls und des starken Dollars auf die unerwünscht niedrige Inflation weiter für vorübergehend hielten.
Nach der Entscheidung drehten die US-Börsen ins Minus. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 1,4 Prozent auf 15.944 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 1,1 Prozent auf 1882 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 2,2 Prozent auf 4468 Punkte.
Während es auf der Konjnkturseite eher ruhig bleiben soll, sorgt vor allem ein Unternehmen für Spannung: die Deutsche Bank. Das größte Geldhaus Deutschlands gibt um 7:00 Uhr morgens die Ergebnisse bekannt. Vor dem Rekordverlust von 6,7 Milliarden Euro nach Steuern hatte die Deutsche Bank schon vor einer Woche gewarnt. Denn die Analysten hatten zwar Schlimmes befürchtet, waren aber bei ihren Schätzungen noch deutlich zu optimistisch. Hat der Markt so eine falsche Erwartung, muss ein Unternehmen diese frühzeitig gerade rücken. Zuletzt stand die Aktie der Bank bei gerade einmal 17 Euro. Seit Jahresbeginn büßte das Papier fast ein Viertel seines Wertes ein.
Weitere Konzernriesen, die ihre Bilanzen offenlegen: Blackstone, Amazon, Microsoft und Alibaba.