Die Situation sorgt in Moskau laut Rjabkow für Bedauern. Die USA hätten offenbar den Kurs auf die Verschärfung der Militärspannung genommen.
Die jüngsten Tests bestätigen ihm zufolge, dass Washington an der Entwicklung solcher Systeme seit langem arbeite. Der Austritt aus dem INF-Vertrag sei wohl unter anderem mit „entsprechenden Forschungs-, Konstruktions- und Entwicklungsarbeiten“ vorbereitet worden.
Außerdem sagte Rjabkow, dass das ein sichtbarer Beweis dafür sei, „in Washington im Laufe längerer Zeit nicht nur die politische, propagandistische, sondern auch sachliche materiell-technische Vorbereitung auf den US-Austritt aus dem INF-Vertrag durchgeführt“ worden sei.
Ferner sagte der Politiker:
„Wir betonen, dass wir das Geschehen ruhig und unemotional aufnehmen. Wir haben angenommen, dass die Entwicklung von Ereignissen in diese Richtung laufen wird“, so Rjabkow.
„Wir lassen uns nicht in ein kostspieliges Wettrüsten hineinziehen. Wie der Präsident (Wladimir Putin, Anm. d. Red.) gestern in Frankreich sagte, bestätigen wir unsere feste Verpflichtung zum Aufschub der Stationierung solcher Systeme - falls und wenn sie bei uns erscheinen -, solange die USA ihre nicht irgendwo in der Welt stationieren werden“.
Am 18. August hatte das Pentagon den Test eines konventionellen bodengestützten Marschflugkörpers auf der Insel San Nicolas bei Kalifornien durchgeführt.
INF-Vertrag
Im Februar hatten die USA ihren Rückzug aus dem INF-Vertrag angekündigt. Dieser war 1987 zwischen den USA und der Sowjetunion geschlossen worden und sah den Verzicht auf landgestützte Flugkörper kürzerer und mittlerer Reichweite vor. Dabei warf Washington Moskau vor, gegen das Abkommen zu verstoßen. Russland wies diese Vorwürfe als haltlos zurück.
Am 3. Juli unterzeichnete der russische Präsident, Wladimir Putin, ein Gesetz über die Aussetzung des INF-Abrüstungsvertrags. Seit dem 2. August gilt das Abkommen nicht mehr.
sputniknews
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