Bayer verkauft sein Geschäft mit Tierarzneien für 7,6 Milliarden Dollar an den US-Wettbewerber Elanco. Elanco steigt damit zum weltweit zweitgrößten Anbieter in der Tiergesundheit auf – nach Zoetis, aber noch vor dem deutschen Rivalen Boehringer Ingelheim. Von Elanco bekommt Bayer für das Geschäft 5,3 Milliarden Dollar in bar, den Rest erhalten die Leverkusener in Aktien des amerikanischen Unternehmens.
Zur genauen Höhe ihres künftigen Anteils an Elanco machte Bayer keine Angaben. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern beabsichtige aber, sich von diesem Aktienpaket "zu gegebener Zeit" zu trennen, hieß es. Der Wert der Aktienkomponente ist bis zu einer Abweichung von 7,5 Prozent vertraglich abgesichert.
Mit dem Abschluss des Deals rechnet Bayer Mitte 2020. Die Trennung vom Tiermedizin-Geschäft ist die größte Transaktion beim Umbau von Bayer, den Vorstandschef Werner Baumann Ende vergangenen Jahres angekündigt hatte.
Erst kürzlich hatte er den Verkauf des Chemieparkbetreibers Currenta, an dem der Konzern 60 Prozent hält, an die australische Bank Macquarie bekannt gegeben. Die Fußpflege-Marke Dr. Scholl's geht für 585 Millionen Dollar an den US-Finanzinvestor Yellow Wood Partners, die Sonnenschutz-Marke Coppertone für 550 Millionen Dollar an Beiersdorf.
Mit dem Umbau will Baumann den von Tausenden Glyphosat-Klagen überzogenen Bayer-Konzern schlagkräftiger machen. Er hat allerdings auch den Abbau von rund 12.000 Arbeitsplätzen zur Folge. Derzeit ist Bayer im Tiergesundheitsgeschäft weltweit die Nummer fünf hinter der Pfizer-Abspaltung Zoetis, Boehringer Ingelheim und Merck & Co. Danach folgt Elanco, eine Ausgründung des US-Pharmakonzerns Eli Lilly.
Mit dem Deal überholt Elanco nun den Familienkonzern Boehringer Ingelheim, der 2017 sein Geschäft mit der Übernahme der Tiermedizinsparte Merial des französischen Pharmakonzerns Sanofi deutlich ausgebaut hatte. 2018 setzte Bayer im Bereich Tiergesundheit 1,8 Milliarden Dollar um.
n-tv
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