YouTube löscht 210 Kanäle mit Verbindung zu Hongkong

  23 Auqust 2019    Gelesen: 639
  YouTube löscht 210 Kanäle mit Verbindung zu Hongkong

Twitter und Facebook hatten vorgelegt - nun entfernt auch YouTube Inhalte, die offenbar Fehlinformationen zu den Aufständen in Hongkong verbreiten. Kritik an Peking vermied die Firma indes.

YouTube hat ein Netzwerk aus 210 Kanälen von seiner Videoplattform gelöscht, über die koordiniert Stimmung rund um die Demonstrationen in Hongkong gemacht worden war. Die Google-Tochterfirma verwies in einem Blogeintrag vom Donnerstag indirekt auf China als Urheber, wurde aber nicht konkret in möglicher Kritik am Vorgehen Pekings.

Die Entdeckung decke sich mit jüngsten Erkenntnissen von Twitter und Facebook - die ihrerseits Anfang der Woche auf eine Kampagne aus China verwiesen hatten, mit der die Demonstranten diskreditiert werden sollten.

Twitter hatte 936 Accounts entdeckt, über die koordiniert "politischer Streit in Hongkong gesät werden sollte". Zusätzlich sei ein Netzwerk aus rund 200.000 Accounts gesperrt worden, bevor es nennenswerte Aktivität entwickeln konnte. Facebook entfernte mit ähnlicher Begründung fünf Accounts, sieben Seiten und drei Gruppen. Mindestens einer der Seiten seien rund 15.500 Facebook-Profile gefolgt.

Beide Dienste zeigten Beispiele von Beiträgen, in denen die Demonstranten in Hongkong zum Beispiel als gewalttätig dargestellt wurden.

Sprecher vermeidet konkrete Worte Richtung Peking

YouTube hingegen lieferte weniger Informationen. So gab es in dem Blogeintrag keine Angaben zum konkreten Inhalt der Videos. Auch auf Nachfrage der britischen BBC wollte sich ein Google-Sprecher nicht darauf festlegen, dass es sich um eine staatlich gesteuerte Kampagne zur Desinformation handelt.

Die Proteste für Freiheit und Demokratie in Hongkong dauern bereits seit zweieinhalb Monaten an. Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone sind Hongkong eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. Eine weitere Forderung der Demonstranten ist die unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei Protesten.

spiegel


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