Den Strafzins für die Banken begründete die Zentralbank mit den Schwankungen auf den weltweiten Finanzmärkten vor dem Hintergrund fallender Ölpreise, Unsicherheiten in den Schwellenländern und bei Rohstoffexporteuren, sowie dem schwächelnden Wachstum in China. Sie gab zudem bekannt, dass sie ihr Programm zum Aufkauf von Wertpapieren unverändert bei umgerechnet rund 600 Milliarden Euro pro Jahr belässt. Begonnen hatte die Bank die Geldschwemme im Oktober 2014, ohne dass dadurch die Konjunktur merklich angetrieben worden wäre.
Japans Wirtschaft leidet seit Jahren unter deflationären Tendenzen und einer Stagnation des Wirtschaftswachstums. Wie ebenfalls am Freitag bekannt wurde, sank die Industrieproduktion im Monatsvergleich per Dezember um 1,4 Prozent. Beobachter waren nur von einem weitaus schwächeren Rückgang von 0,3 Prozent ausgegangen.
Die Einführung von Negativzinsen ist eines der letzten Instrumente, die Japans Notenbank noch verbleiben, um in die konjunkturelle Entwicklung einzugreifen. Die Chance ist aber groß, dass auch diese Maßnahmen zu keinen greifbaren Ergebnissen führen werden. Seit Jahren versuchen Notenbanken vergeblich, mit einer expansiven Geldpolitik das Wirtschaftswachstum anzutreiben.
An der Börse in Tokio stiegen nach Bekanntgabe der Negativzinssätze die Kurse. Der Nikkei-Index legte bis Handelsschluss um 2,8 Prozent auf 17.518,30 Punkte zu. Die japanische Währung Yen fiel gegenüber Dollar und Euro.
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