Die Deutsche Bahn will weniger Glyphosat einsetzen. Im vergangenen Jahr wurden noch 57 Tonnen von dem umstrittenen Unkrautvernichter entlang der Gleise versprüht. Nächstes Jahr sollen es noch halb so viel sein, sagte ein Konzernsprecher. Stattdessen werde Unkraut stärker manuell beseitigt, um die Schienen frei zu halten. "Auf weiten Teilen des Streckennetzes wird ab 2020 kein Glyphosat ausgebracht", kündigte die Bahn an. Bislang sei 90 Prozent des Netzes einmal im Jahr mit Glyphosat behandelt worden, rund 63.000 Gleiskilometer. Ausgenommen davon seien Naturschutzgebiete und Brücken.
Die Bahn ist nach eigenen Angaben der größte Einzelabnehmer von Glyphosat in Deutschland, jedoch mit lediglich 0,4 Prozent der Gesamtmenge. Auch Landwirte und Gärtner setzen das Mittel ein. Die Bahn sprach von einem Meilenstein auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Herbizid - ab 2022 ist Glyphosat in der EU ohnehin nicht mehr zugelassen. Auf welchen Strecken genau das Mittel nicht mehr verbreitet wird, steht noch nicht fest.
Heißes Wasser und UV-Licht statt Glyphosat
Das Unternehmen arbeitet an alternativen Methoden, die ähnlich wirksam sein sollen. Erprobt wird etwa, ob sich das Unkraut mit heißem Wasser, Strom oder UV-Licht beseitigen lässt. Experimentiert wurde auch schon mit Heißdampf, Mikrowellen und Hochfrequenzenergie - diese Methoden erwiesen sich aber als sehr zeit- und energieaufwendig.
"Die neue Strategie 'Starke Schiene' hat den Umweltschutz im Fokus", hieß es bei der Bahn. 2017 hatte die Bahn noch 67 Tonnen Glyphosat eingesetzt. Im vergangenen Jahr war es wegen der Dürre weniger. Laut Geschäftsbericht war es etwa ein Kilogramm pro Gleiskilometer.
Die WHO-Krebsforschungsagentur IARC hatte den Unkrautvernichter 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" für Menschen eingestuft. Der Hersteller, die Bayer-Tochter Monsanto, widerspricht dem. Bei vorschriftsgemäßer Anwendung seien die Produkte ungefährlich.
Quelle: n-tv.de
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