Tränengas gegen Demonstranten

  31 Auqust 2019    Gelesen: 664
 Tränengas gegen Demonstranten

In Hongkong ist es erneut zu Zusammenstößen zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Polizisten gingen mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Menschen vor, die sich trotz eines Verbots in der Nähe von Regierungsgebäuden versammelt hatten. Einige sollen versucht haben, das Parlament zu stürmen, und Steine geworfen haben.

Sie durchbrachen Polizeisperren in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Einige bewarfen Polizisten mit Steinen und Brandsätzen. Wie unser Korrespondent Steffen Wurzel berichtet, setzte die Polizei neue Wasserwerfer ein. Auf einem Video im Onlinedienst Twitter ist zu sehen, wie Demonstranten mit blauer Farbe bespritzt werden – um sie anschließend besser identifizieren zu können, ergänzt Wurzel.

Tausende demonstrieren friedlich

Tausende Menschen zogen währenddessen friedlich durch das Zentrum der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Polizei hatte schon am Morgen Absperrungen errichtet und Wasserwerfer postiert. Nach dem Demonstrationsverbot hatte die Organisation Civil Human Rights Front ihre Kundgebung abgesagt, um Teilnehmer nicht zu gefährden. Im Internet wurden allerdings Aufrufe zu einem religiösen Marsch verbreitet, mit denen das Verbot umgangen werden sollte. 

Gestern waren mehrere prominente Aktivisten der Protestbewegung und zwei prodemokratische Abgeordnete vorübergehend festgenommen worden. In chinesischen Staatsmedien wurde vor einem Militäreinsatz gewarnt. Wie nun berichtet wird, hat das chinesische Militär neue paramilitärische Kräfte nach Shenzhen – und damit direkt an die Grenze zu Hongkong – verlegt. Details wurden nicht genannt, auch kein konkreter Bezug zu den Protesten in Hongkong hergestellt. Beobachtern zufolge gelten solche Berichte aber auch als Warnung an die Demonstranten.

Aufruf zu bundesweiten Lesungen

Um die Protestbewegung in Hongkong zu unterstützen, haben das Internationale Literaturfestival Berlin und das PEN Zentrum Deutschland zu einer deutschlandweiten Lesung aufgerufen. Diese solle am 21. September stattfinden, heißt es. Die Demokratiebewegung kämpfe gegen die Auslieferungen von Regimekritikern an Festland-China, polizeiliche und militärische Gewalt und für die Freilassung von politischen Gefangenen.

Seit dem 9. Juni kommt es in der chinesischen Sonderverwaltungszone immer wieder zu Protesten. Wiederholt kam es zu Zusammenstößen zwischen einem Teil der Demonstranten und der Polizei.


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