Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat sich gegen eine Beteiligung des chinesischen Telekomausrüsters und Smartphoneherstellers Huawei am Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland ausgesprochen. "Wir sollten da dem Beispiel der australischen Regierung folgen; sie hat Huawei nicht zugelassen. Nokia und Ericsson sollten das machen", sagte Habeck der "Welt am Sonntag". "So könnte eigenes europäisches Know-how entstehen."
China habe Know-how in der Künstlichen Intelligenz und der Digitalisierung entwickelt, dem Europa noch nichts entgegensetzen könne. Die Art, wie China weltweit eigene machtstrategische Interessen durchsetze, sei besorgniserregend. Chinas Investitionen in Häfen oder Flughäfen sorgten nicht nur für eine ökonomische Abhängigkeit der Empfängerländer, sondern nähmen auch Einfluss auf die demokratische Aufstellung der Länder. "Wenn wir chinesische Technik benutzen und Peking würde irgendwann entscheiden, über sie gegen unsere Interessen zu agieren, sind wir geliefert."
Kürzlich hatte die Bundesregierung entschieden: Strenge Sicherheitsvorschriften sollen den befürchteten Zugriff chinesischer Geheimdienste via Huawei-Technik verhindern. In der EU wird diskutiert, ob die Beteiligung des chinesischen Konzerns Huawei beim Aufbau des 5G-Netzes ein besonderes Risiko darstellt. Huawei gehört zu den führenden Anbietern der 5G-Mobilfunktechnik, die unter anderem deutlich schnellere Datenübertragungsraten bringen soll.
In den USA und auch in Deutschland sind die Chinesen aber zuletzt wegen Sicherheitsbedenken rund um Datennetzwerke unter Druck geraten. Die USA werfen Huawei vor, Spionage-Hintertüren in Produkte einzubauen und eng mit dem chinesischen Staat zusammenzuarbeiten. Einen konkreten Nachweis von Sicherheitslücken ist die US-Regierung bislang aber schuldig geblieben.
Quelle: n-tv.de
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