US-amerikanische Waffen waren nicht in der Lage, Saudi-Arabien zu schützen – Militärexperte

  21 September 2019    Gelesen: 737
US-amerikanische Waffen waren nicht in der Lage, Saudi-Arabien zu schützen – Militärexperte

Russische Raketenkomplexe, die auf der Militärbasis Hmeimim in Syrien stationiert sind, haben sich im Vergleich zum US-System Patriot in Saudi-Arabien als wirksamer erwiesen. Deswegen sei das Angebot Putins, russische Waffen zu kaufen, heute aktuell, erklärte der Militärexperte Igor Korotschenko im Sputnik-Gespräch.

Auch der Bereitschaftsgrad russischer Gefechtsbesatzungen erwies sich demnach als höher.

„Saudi-Arabien setzt vollständig auf US-amerikanische Technologien der Flug- und Raketenabwehr. Deswegen bilden US-amerikanische Fla-Raketenkomplexe Patriot des neusten Typs PAC-3 die Basis der saudi-arabischen Luftabwehr. Die Tatsache, dass jemenitische Huthi-Rebellen völlig ungestraft und äußerst wirksam Schlüsselobjekte der saudi-arabischen Erdölindustrie angreifen konnten, hat viel Kopfschütteln und Fragen über die Einsatzbereitschaft und Funktionalität der US-amerikanischen Technologien ausgelöst“, merkte Korotschenko an.

„In dieser Hinsicht muss man auf den enormen Imageschaden für die USA und ihre Patriot-Komplexe hinweisen, die gegen die nach modernem militärischem Maßstab primitiven Waffen nicht schützen konnten. Es entsteht somit die logische Frage: Was wäre passiert, wenn man moderne Luftangriffsmittel angewandt hätte? Offensichtlich wären die Angriffe und der Schaden viel umfangreicher gewesen.“

Besorgniserregend sei vor allem, dass die Drohnen ein Gebiet durchquert haben, das etwa hundert Kilometer vom US-Marinestützpunkt in Bahrain entfernt ist. Anders gesagt, die Fluglinie der Drohnen könnte in Reichweite der im Golf stationierten US-Radareinrichtungen gelegen haben. Und dieser Raum sollte selbstverständlich von den USA und ihren Verbündeten gut geschützt werden. Oder sind die Drohnen eine neue Art der Bedrohung?

„Die Situation wirft viele Fragen auf. Vielleicht liegt es an Fahrlässigkeit, mangelnder Alarmbereitschaft, an Fehlern bei den Luftabwehr-Konzepten, an den niedrigen taktisch-technischen Leistungsmerkmalen der Radarsysteme und Fla-Raketenkomplexe. Die Amerikaner haben in der Region tatsächlich Streitkräfte stationiert, es gibt Schiffe, die mit dem Aegis-System ausgerüstet sind, das durchgehend in Alarmbereitschaft ist. Es gibt viele Fragen, aber eines ist klar – US-amerikanische Waffen waren nicht in der Lage, das Land zu schützen, das diese Waffen erworben hat.“

Der Militärexperte wies darauf hin, dass der Militärstützpunkt Hmeimim in Syrien im Vergleich zur Infrastruktur Saudi-Arabiens mit Hilfe russischer Waffen gegen jegliche Angriffe sicher geschützt sei, was bei den Militäreinsätzen mehrfach bewiesen worden sei. Das Hauptelement der Luftabwehr sei dort das S-400-Raketenabwehrsystem Triumph, das jeden modernen Luftgegner in einer Entfernung von bis zu 400 Kilometern vernichten könne. Die Nahbereiche des Militärstützpunktes seien durch neueste Kurzstrecken-Fla-Raketenkomplexe Tor-M-2 und Panzir-M geschützt. Alle Angriffsversuche der Terroristen seien hier erfolglos gewesen.

Das sei natürlich ein wichtiges Warnzeichen für die politische und militärische Führung Saudi-Arabiens, was die Frage aufwerfe, wie die nationale Sicherheit und die Lufthoheit des Landes weiter gewährleistet werden müsse, meint Korotschenko.

„Der russische Präsident Wladimir Putin hat bekanntlich den Verkauf russischer Luftabwehrsysteme angeboten, und ich glaube, dass dieses Waffen-Angebot heutzutage aktuell ist. Die Frage ist, ob Saudi-Arabien unabhängig über Waffenankäufe entscheiden kann, um Gefahren abzuwehren, oder nicht, um partnerschaftliche Beziehungen mit den USA zu demonstrieren. Nun stellt sich heraus, dass Hunderte Milliarden Dollar für Waffenkäufe, vor allem in den USA, in den Sand gesetzt wurden. Die amerikanischen Patriot-Systeme haben Saudi-Arabien nicht schützen können“, schlussfolgert der Militärexperte.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Saudi-Arabien nach den Angriffen auf seine Erdölobjekte angeboten, russische Fla-Raketenkomplexe S-400 und S-300 zu kaufen. Das erklärte der russische Staatschef im Rahmen des dreiseitigen Syrien-Gipfels (Russland – die Türkei – der Iran) in Ankara. Laut Putin sollte die Führung des Königreichs „eine kluge Staatsentscheidung treffen“ und nach dem Vorbild des Irans die S-300-Systeme bzw. die S-400-Systeme nach türkischem Beispiel kaufen. „Sie werden alle Objekte der Infrastruktur Saudi-Arabiens sicher schützen können“, betonte der Präsident.

sputniknews


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