Zu solchen Schlüssen kamen die Autoren der Studie, nachdem die Mitarbeiter eines Krankenhauses der Stadt Bonn die Forscher gebeten hatten, den Grund für eine anhaltende Epidemie zu klären, die in der medizinischen Einrichtung ausgebrochen war.
Zum ersten Mal haben Forscher eine Waschmaschine als Reservoir für multiresistente Krankheitserreger identifiziert. Die Erreger, ein einzelner Klon von Klebsiella oxytoca, wurden wiederholt auf einer Neugeborenen-Intensivstation in einem deutschen Kinderkrankenhaus auf Neugeborene übertragen. Die Übertragung wurde erst gestoppt, als die Waschmaschine aus dem Krankenhaus entfernt wurde. Diese Forschung wird diese Woche in „Applied and Environmental Microbiology“ veröffentlicht.
„Dies ist ein äußerst ungewöhnlicher Fall für ein Krankenhaus, da es sich um eine Haushaltswaschmaschine handelt", sagte die erste Autorin, Ricarda M. Schmithausen, Ph.D.
Wie die Wissenschaftler schließlich feststellten, existierten in den Waschmittelschubladen und an der Gummidichtung der Waschmaschinen eine Menge Bakterien, die den Pneumonie-Erregern ähnlich seien.
Die Wissenschaftler erläuterten, dass diese Bakterien, die beim Waschgang während eines sparsamen Betriebsregimes nicht vernichtet werden, den Darm befallen und dadurch Kolitis und andere Probleme im Verdauungssystem hervorrufen.
Die Forscher empfahlen deshalb, eine Waschmaschine nicht in diesem Energiesparprogramm zu betreiben, wenn es sich um Wäsche von Menschen mit chronischen Infektionen oder Dauerwunden handeln sollte.
Zuvor war bekannt geworden, dass Bakterien, die schwere Formen von Enterokolitis hervorrufen, sich an das Leben in Krankenhäusern angepasst hätten, infolgedessen sie immer häufiger zu Ausbrüchen einer schwerheilenden Diarrhöe in diesen Einrichtungen führen.
sputniknews
Tags: