Was sind die Fluchtursachen? Neue Regierungskommission in Deutschland untersucht

  03 Oktober 2019    Gelesen: 794
  Was sind die Fluchtursachen? Neue Regierungskommission in Deutschland untersucht

Was sind die Ursachen von Flucht und irregulärer Migration und wie kann man gegensteuern? Eine Regierungskommission, die im Auftrag der deutschen Bundesregierung ihre Arbeit aufgenommen hat, soll nun nach Antworten suchen.

Die Kommission versammelte sich am Mittwoch in Berlin zu ihrer konstituierenden Sitzung, wie das Entwicklungsministerium mitteilte. Den Vorsitz übernahmen Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, und Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe. 24 Experten aus Wissenschaft und Praxis sollen bis Ende nächsten Jahres Vorschläge für den Bundestag und die Bundesregierung erarbeiten. 

Eine Initiative aus Bürgerrechtlern und Umweltschützern forderte, die Kommission müsse auch untersuchen, wie Deutschland zu Fluchtursachen beitrage und welche Auswirkungen das Wirtschaften und der Lebensstil in Deutschland auf Fluchtbewegungen habe.

„Rüstungsexporte, Handelsbeziehungen, die Rohstoffwirtschaft, Agrarsubventionen und Fischfangquoten gehören auf den Prüfstand“, forderte die Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Angelika Zahrnt.

„Die Politik konzentriert sich weiter auf die Abwehr von Flüchtlingen. Es muss endlich darum gehen, die Ursachen, warum Menschen sich gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen, ernsthaft, systematisch und ehrlich zu ergründen, um dann gegenzusteuern“, so Ex-Umweltminister Klaus Töpfer.

Beide gehören zu der Initiative, die eine Enquete-Kommission des Bundestages zum Thema Fluchtursachen fordert und von 150 Trägern des Bundesverdienstkreuzes unterstützt wird.

Das Entwicklungsministerium wies auf das Programm Perspektive Heimat hin, das seit dem Start im Jahr 2017 inzwischen 400.000 Maßnahmen zur Qualifizierung, Unterstützung bei der Existenzgründung, Beschäftigungsvermittlung und zur psychosozialen Unterstützung organisiert habe. Mehr als 32.000 Maßnahmen habe es für Rückkehrer aus Deutschland gegeben.

leo/ae/dpa


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