Im sächsischen Zwickau haben unbekannte Täter einen Gedenkbaum abgesägt, der als lebendes Mahnmal für das erste NSU-Mordopfer Enver Simsek gepflanzt worden war. Oberbürgermeisterin Pia Findeiß reagierte bestürzt und sprach von einer "ruchlosen Tat".
"Das Absägen des Baumes zeugt von Intoleranz, mangelndem Demokratieverständnis und von Verachtung gegenüber Terroropfern und deren Angehörigen", erklärte Findeiß. "Es zeigt auch, dass manche leider nicht begriffen haben, welch menschenverachtende Taten die Terroristen des NSU begangen haben."
Die junge Eiche war erst am 8. September in Erinnerung an Simsek gepflanzt worden. Die Stadtverwaltung erklärte mit Blick auf den Vorfall, es lägen derzeit keine Erkenntnisse über die genaue Tatzeit und den oder die Täter vor. Die Stadt werde Anzeige erstatten.
Die Rechtsextremisten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos hatten den türkischen Blumenhändler Simsek im September 2000 in Nürnberg erschossen. Der Mord an dem Familienvater war der Auftakt der Mordserie des Nationalsozialistischer Untergrunds (NSU), bei der zehn Menschen ihr Leben verloren.
In Zwickau, wo das NSU-Trio Böhnhardt, Mundlos und Beate Zschäpe jahrelang gelebt hatte, sollten für alle zehn Opfer Bäume gepflanzt werden.
Quelle: n-tv.de
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