Die Commerzbank-Tochter rechnet nun für 2018 mit einem Gewinn vor Steuern von 185 Millionen Euro, wie die Online-Bank am Dienstag mitteilte. Bisher hatte sie 170 Millionen in Aussicht gestellt. Nach neun Monaten hat Comdirekt bereits einen Gewinn vor Steuern von rund 175 Millionen Euro in der Tasche. Dazu trug neben dem operativen Geschäft auch der Verkauf der Tochter eBase bei. Im fortgesetzten Geschäft habe die Comdirect dank höherer Erträge und gesunkener Kosten vor Steuern rund 30 Millionen Euro verdient.
Die Comdirect-Aktie legte nach der Prognoseerhöhung leicht auf 12,04 Euro zu, die Commerzbank-Aktie notierte vier Prozent im Minus bei 4,70 Euro. Das könnte für die Commerzbank noch zum Problem werden. Schließlich will Deutschlands zweitgrößte Privatbank die Comdirect komplett übernehmen, um noch stärker auf das Online- und Smartphone-Banking setzen. Zudem erhofft sie sich von der Komplettübernahme hohe Einsparungen. Den Minderheitsaktionären hat sie deshalb eine Übernahmeofferte von 11,44 Euro je Comdirect-Aktie in Aussicht gestellt. Doch seit Bekanntwerden der Übernahmepläne Ende September notiert die Comdirect-Aktie über diesem Kurs. Ein Nachbessern des Angebots hat die Commerzbank ausgeschlossen.
Wenn die Commerzbank mit ihrem Übernahmeangebot nicht genügend Aktien einsammelt, will sie stattdessen ihre Mehrheit von 82 Prozent nutzen, um eine Verschmelzung der beiden Institute durchzudrücken. Dann erhielten die Comdirect-Aktionäre Commerzbank-Aktien für ihre Anteile. Diesen langwierigen Prozess will das Geldhaus aber nach Möglichkeit vermeiden. Daher bietet es einen Aufschlag von 25 Prozent auf den Comdirect-Kurs vor Bekanntwerden der Übernahmepläne.
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