Feministenfeind, Antisemit, „Versager“: Das ist der Schütze von Halle und sein Video

  10 Oktober 2019    Gelesen: 1549
Feministenfeind, Antisemit, „Versager“: Das ist der Schütze von Halle und sein Video

Er schien dem Christchurch-Täter aus Neuseeland nachzueifern, wollte mit modifizierten Waffen in eine Synagoge eindringen und in dem Gotteshaus ein regelrechtes Blutbad veranstalten. Und das dann auch noch im Netz streamen. Doch damit scheiterte er, Gott sei Dank. Wer ist Stephan B.?

Der 27-jährige Stephan B. stammt diversen Berichten zufolge aus Sachsen-Anhalt. Mit der Technik tut sich Stephan etwas schwer, vier Minuten lang ist die Kamera auf die Autopolster gerichtet. „Komm on, zu lang. Se Windous of opensours… Oh doch, nice, schön. There wi gou“ – „Anon“ – mit diesem in rechten Kreisen beliebten Pseudonym stellt sich Stephan vor – spricht typisch Denglisch. So beginnt die Live-Übertragung auf der Streaming-Plattform Twitch, die Sputnik in der gesamten Länge von 36 Minuten vorliegt.

Die Go-Pro-Kamera schweift, holpert und wird umgedreht: Stephan sitzt im Auto, genauso wie der Schütze von Christchurch, der im März insgesamt 51 Menschen tötete und das live streamte.

„Hallo, Ich bin ein Holocaust-Leugner“.  „Anon“ beginnt seine Rede. Der  Feminismus sei für die schwindenden Geburtenraten verantwortlich, was vom Staat wiederum als ein Vorwand für die Einwanderung von Migranten diene. „Die Wurzel aller Probleme“ seien auch Juden, haspelt Stephan. „Wud ju laick tu bi frends?“.

Dann muss Musik her. Rap.

Stephan fährt zu der Synagoge an der Humboldtstraße. Er holt seine Waffe raus.  Ein Paar abgefeuerte Schüsse helfen nicht,  die Tür der Synagoge bleibt verschlossen. „Scheiß drauf, vielleicht kommen die raus.“ Es kommt aber niemand raus.

Ein verstörter Fahrradfahrer macht einen großen Bogen um Stephan.  Stephan geht zurück zum Auto, sucht etwas in den Sporttaschen, die offenbar mit selbstgebastelten Sprengsätzen gefüllt sind. Dabei gleitet ihm sein Laptop vom Vordersitz, er klemmt ihn mit der Tür ein. Das Plastik knackt.

Daraufhin begibt sich der Täter zu dem Tor, das zum Friedhof der Synagoge führt. Die Toten wollen ihn aber auch nicht reinlassen. Dabei hilft auch eine unter dem Tor gezündete Bombe nicht. 

„Muss das sein, wenn ich hier lang gehe?“, fragt eine Passantin. Stephan schießt ihr mehrfach in den Rücken.

Sie bleibt leblos neben dem Auto liegen. Das erste Opfer. Er schießt noch einmal und trifft den Reifen seines Autos. „Shit“.

Der Täter macht eine Runde in der Gegend. Kein Weg führt zur Synagoge. Er begibt sich zurück zum Auto. Ein Mann beugt sich über den Körper der erschossenen Frau, der Mörder richtet seine Waffe auf ihn, doch die Waffe hat wohl eine Ladehemmung. Der Mann entkommt. „Pech“, sagt der Mörder.

Er fährt weiter durch Halle. Man hört immer wieder sein Denglisch. „I am a Loser“ (Verlierer, Versager). Er stoppt bei einem Döner-Imbiss in der Ludwig-Wucherer-Straße. „Kiez-Döner“. Der Mörder steigt aus, geht in den Imbiss hinein und schießt auf sein zweites Opfer.  Danach flüchtet der Doppelmörder mit einem Taxi Richtung A9. Bei Zeitz biegt er auf die Landstraße B91. Bei Werschen wird das Taxi von einem Lkw gerammt. Anschließend schießt der Täter auf eine Polizeistreife, nach einem Schusswechsel wird er von den Polizisten am Hals getroffen. Ende.

Ein Großteil der Zuschauer würde den Mörder wohl  eher verbluten lassen. Doch er wird derzeit medizinisch versorgt, sein Körper wird genesen.

„Anon“ war und ist nicht der einzige Rechte und Twitcher in Halle. „Ich war nur 5 Minuten vor den Angriffen in einem Hallenser Dönerladen“, schreibt ein in Halle bekannter rechtsgesinnter Twitchstreamer, dessen Namen wir hier nicht nennen werden. „Menschen aller kulturellen Hintergründe versammelten sich zuvor ohne Angst an solchen Plätzen. Dieser Feigling mag heute die Aufmerksamkeit der Welt genießen, aber er wird sein Ziel niemals erreichen. Ich bin sehr traurig über die unschuldigen Opfer dieses Angriffs.“

Quelle : sputnik.de


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