Deutsche Bauern planen Proteste – CDU zeigt Solidarität

  22 Oktober 2019    Gelesen: 721
  Deutsche Bauern planen Proteste – CDU zeigt Solidarität

In vielen deutschen Städten haben Bauern am heutigen Dienstag Demonstrationen geplant. Die Landwirte wollen sich den Plänen der Bundesregierung für mehr Natur-und Tierschutz widersetzen. Nun zeigt die CDU Solidarität mit den Protestierenden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag.

Die deutschen Bauern planen, am heutigen Dienstag in mehreren deutschen Städten zu demonstrieren. Allein in Bonn werden 8000 bis 10.000 Landwirte mit fast 800 Traktoren erwartet. Sie machen sich gegen die Pläne der Regierung unter anderem für mehr Natur-und Tierschutz in der Landwirtschaft, und zum Schutz des Grundwassers vor Nitrat, das durch Überdüngung in den Boden gelangt, stark.

Nun zeigt die CDU für die Landwirte Verständnis. Ein Vorstandsmitglied der Partei, Henrik Wärner, meinte,  die Bauern hätten „guten Grund“ zu demonstrieren. „Immer höhere Auflagen, Bürokratie und die Gängelung durch Teile von Gesellschaft und Politik sorgen für verständlichen Frust“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Bauern selbst fühlten sich laut Wärner immer als „Tierquäler, Wasserverschmutzer und Klimakiller diskreditiert“, und ihre Kinder müssten sich für den „ehrlichen Beruf“ der Eltern rechtfertigen.

Mithilfe der Demonstrationen wollen die Landwirte die Agrarministerin und stellvertretende CDU-Chefin, Julia Klöckner, dazu aufrufen, in einen Dialog mit den Bauern zu treten, um gemeinsam über Agrar-und Klimapläne zu diskutieren. Sie hat schließlich den Plänen für den Schutz in der Landwirtschaft zugestimmt.

„Wer mit unseren Landwirten spricht, stellt fest, dass es eine große Bereitschaft gibt, die Produktionsmethoden zu ändern“, sagte Wärner, der selbst Agrarwissenschaften studierte. „Alles, was sie fordern, ist eine faire Bezahlung für höhere Standards.“ Da aber der Markt überfüllt mit „Bio“-Produkten und die Nachfrage danach so gering sei, wurde den Landwirten die Abnahme verweigert.

Nun plant die Unionsfraktion im Bundestag, den Bauern entgegenzukommen. In einem Entwurf, den die Abgeordneten der Union CDU/CSU am Dienstag diskutieren und beschließen sollten, heißt es unter anderem, auf „Freiwilligkeit und Wertschätzung“ zu setzen sei für den Umweltschutz „zielführender“ als „strikte Vorgaben, Kontrollen und Sanktionen“. Dabei wären die finanziellen Stimuli, verbunden mit Kostenausgleich „unerlässlich“, heißt es in dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

dg/ae/dpa


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