Aserbaidschan will Ölpreiskrise durch Privatisierungen von Staatseigentum trotzen

  03 Februar 2016    Gelesen: 761
Aserbaidschan will Ölpreiskrise durch Privatisierungen von Staatseigentum trotzen
Angesichts der internationalen Ölpreiskrise ist Aserbaidschan unter Druck gekommen und versucht nunmehr, durch eine gesteuerte Privatisierung liquide zu bleiben. Die Türkei sei bereit, am Privatisierungsprozess von aserbaidschanischem Staatseigentum teilzunehmen, hat der türkische Botschafter zu Baku verlautbart.
Im Gespräch mit aserbaidschanischen Journalisten am 28. Januar machte Alper Coskun, der türkische Botschafter zu Baku, nochmals deutlich, dass die Türkei und ihre Wirtschaft bereit seien, Aserbaidschan im Kampf gegen finanzielle Engpässe, die durch den rasanten Fall des internationalen Ölpreises versucht werden sollten, zur Seite zu stehen. Baku bezieht mehr als 70 Prozent seines Haushaltsbudgets aus Erdöl- und Erdgaseinnahmen.

Kürzlich bemerkte der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew, es gäbe eine Notwendigkeit für ein umfassendes Privatisierungsprogramm mit dem Ziel, ausländische und lokale Investoren anzulocken. Diese Initiative soll nicht zuletzt das Geschäftsumfeld verbessern und die Wirtschaft Aserbaidschans ankurbeln.

Vergangenes Jahr wurden 685 kleinere Staatsunternehmen und -gebäude sowie 20 Aktiengesellschaften privatisiert.

Der Finanzminister des kaukasischen Turkstaates, Samir Scharifow, informierte, dass Baku aus der Privatisierung von Staatseigentum rund 100 Millionen Manat (rund 61 Millionen US-Dollar) an Erlösen erwartet.

Botschafter Coskun erwartet zudem, dass der Bau der Baku-Tiflis-Kars Eisenbahnstrecke dieses Jahr beendet werde.

Ursprünglich wurde erwartet, dass die Eisenbahnstrecke, die Aserbaidschan, Georgien und die Türkei miteinander verbindet, im Jahr 2015 fertiggestellt werden sollte.

Verspätungen bei der Umsetzung des Projekts erklärte der Botschafter mit technischen Problemen, die mittlerweile gelöst wurden. Das Transport-Projekt wird durch den Staatsölfonds Aserbaidschans SOFAZ auf Grund eines präsidialen Dekrets finanziert. Allein für die georgische Sektion der Eisenbahnstrecke erhielt Aserbaidschan zwei Darlehen in Höhe von 775 Millionen US-Dollar.

Der Korridor wird jährlich 17 Millionen Tonnen an Gütern von einem Punkt zum anderen transportieren. Die Bahnstrecke will mit einer Kapazität von einer Million beförderter Passagiere und 6,5 Millionen Tonnen an Gütern ihren Dienst aufnehmen.

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