Der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Haldenwang, sagte bei einer Anhörung im Bundestag, er habe bereits vor einem Jahr vor einer Verschärfung der Lage gewarnt. Leider habe sich der Trend allzu deutlich bestätigt. Die Lage sei „heute bedrohlicher als vor einem Jahr“. Die Szene differenziere sich aus und werde unübersichtlicher, betonte Haldenwang. Der Bundesverfassungsschutz registriere nach wie vor die alten rechtsextremistischen Strukturen aus Parteien oder Bürgerwehren. Daneben gebe es die gefährliche Entwicklung des virtuellen Rechtsextremismus im Internet. Dort entstünden nach Aussage Haldenwangs zunächst virtuelle Netzwerke, die sich aus dem Digitalen hinausbewegten und zu Gruppen zusammenschlössen.
Der Präsident des Bundesamtes fügte hinzu, es gebe daneben den „radikalisierten Einzeltäter“. Dieser handele zwar alleine, sei aber „eingebettet in ein ideologisches Netzwerk“. Haldenwang verwies darauf, dass der Attentäter von Halle seinen Anschlagsplan bis zur Tat mit niemandem geteilt habe. In solchen Fällen sei ein „missionarischer Täter“ am Werk, „der seine Tat als Initialzündung für Nachahmer versteht“.
Deutschlandfunk
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