Ankara übergibt Moskau 18 gefangengenommene syrische Militärs

  01 November 2019    Gelesen: 842
 Ankara übergibt Moskau 18 gefangengenommene syrische Militärs

Die Türkei hat laut Mitteilung ihres Verteidigungsministeriums am Freitag 18 festgenommene syrische Militärangehörige freigelassen und Russland übergegeben.

Die Militärs wurden am 29. Oktober südöstlich von der syrischen Stadt Ras al-Ain im Gouvernement al-Hasaka aufgegriffen, teilte das Amt in der Nacht auf Freitag auf Twitter mit. Die Übergabe fand als Ergebnis der „Koordination mit den Behörden der Russischen Föderation“ statt.

Zwei der Gefangengenommenen sollen russischen Medien zufolge Verwundungen erlitten haben und wurden medizinisch behandelt.

Russisch-türkischer Syrien-Deal

Am 22. Oktober einigten sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Amtskollege, Wladimir Putin, bei einem Treffen in Sotschi darauf, dass russische und syrische Soldaten den Abzug der kurdischen Milizen aus einem Gebiet bis zu 30 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt unterstützen sollen.

Den Kurden wurden 150 Stunden Zeit für den Rückzug gegeben. Danach sollen gemeinsame russisch-türkische Patrouillen in einer Tiefe von bis zu zehn Kilometern in Grenznähe beginnen. Die Patrouillen sollen östlich und westlich von dem Gebiet der türkischen Militäroperation „Friedensquelle“ vonstattengehen.

Umsetzung der Beschlüsse läuft reibungslos

Der russische Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, hatte zuvor erklärt, die Kurden hätten ihren Abzug noch vor Ablauf der vereinbarten Frist vollzogen. Auch das Außenministerium in Moskau lobte die Umsetzung der Beschlüsse von Sotschi.

Die Abstimmung zwischen dem türkischen und dem russischen Militär laufe reibungslos, teilte Generalmajor Juri Borenkow, Leiter des russischen Versöhnungszentrums in Syrien, am Dienstag mit.

Die mit dem Präsidenten von Russland, Wladimir Putin, vereinbarten gemeinsamen russisch-türkischen Patrouillen entlang der türkisch-syrischen Grenze werden laut dem türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan, am Freitag beginnen.

Einsatz in Nordsyrien

Erdogan hatte Anfang Oktober mit der Operation „Friedensquelle“ in Nordsyrien gegen die syrischen Kurdenmilizen begonnen. Am 17. Oktober stellte Ankara nach Verhandlungen mit den USA die Kampfhandlungen zeitweilig ein, damit sich die Kurden-Miliz YPG aus der 30 Kilometer breiten Sicherheitszone in Nordsyrien zurückziehen könnte.

In der vorigen Woche haben die Präsidenten Russlands und der Türkei in fast siebenstündigen Verhandlungen in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi ein Memorandum unterzeichnet, das zehn Punkte umfasst. Demnach sollen die russische Militärpolizei und der syrische Grenzdienst beim Abzug der kurdischen Volksmilizen und ihrer Bewaffnung aus der 30 Kilometer breiten Zone an der syrisch-türkischen Grenze Unterstützung geben.

sputniknews


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